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Veröffentlicht am 14.01.2025 14:03

FRM II: 12,8 Mio Euro für Forschung zur Reaktor-Umrüstung

Der FRM II gilt als wichtige Neutronenquelle - und ist wegen seines Brennstoffs umstritten. (Archivbild)  (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Der FRM II gilt als wichtige Neutronenquelle - und ist wegen seines Brennstoffs umstritten. (Archivbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Der FRM II gilt als wichtige Neutronenquelle - und ist wegen seines Brennstoffs umstritten. (Archivbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Forschung zur Umrüstung des Forschungsreaktors FRM II der Technischen Universität München kann weiterlaufen. Für zwei wissenschaftliche Programme zu niedrig angereicherten Uran-Kernbrennstoffen stellen die EU, der Bund und der Freistaat 12,8 Millionen Euro zur Verfügung. „Diese Finanzierungszusagen sind enorm wichtige Signale aus der Politik an die Forschung“, betonte der wissenschaftliche Direktor des FRM II, Christian Pfleiderer. 

Der Forschungsreaktor in Garching bei München gilt als eine der wichtigsten Neutronenquellen Europas für Forschung, Industrie und Medizin, etwa zur Herstellung von Radiopharmaka zur Krebsbehandlung. Wegen des hochangereicherten Urans als Brennstoff war er aber schon vor dem Start im März 2004 umstritten. Umweltschützer kämpfen bis heute mit juristischen Mitteln dagegen. 

Reaktor soll Ende des Jahres wieder angefahren werden

Aktuell steht der Forschungsreaktor wegen der Corona-Pandemie, Reparaturen und auch einem Zwischenfall seit fast fünf Jahren still. Ende dieses Jahres soll er nach mehreren verschobenen Terminen wieder angefahren werden. 

Der Reaktor soll zukünftig mit niedrig angereichertem Brennstoff betrieben werden. Wie der FRM II haben sich auch andere Forschungsreaktoren in Europa zur Umrüstung ihrer Brennelemente von hoch auf niedrig angereichertes Uran verpflichtet. 

Forschung und Entwicklung zur Umrüstung finden im Rahmen eines EU-weiten Projekts maßgeblich an der TUM statt. Entsprechend gibt die EU 7,6 Millionen Euro für die zwei neuen Forschungsprojekte, das bayerische Wissenschaftsministerium und das Bundesforschungsministerium teilen sich den Rest von 5,2 Millionen Euro.

Streit um Anreicherungsgrad des Urans

Seit Jahren gibt es juristischen Streit um den Reaktor: Dessen Betrieb mit auf 93 Prozent angereichertem Uran war ursprünglich bis Ende 2010 genehmigt worden, danach sollte auf maximal 50 Prozent umgestellt werden. Mangels eines geeigneten Brennstoffs - so das Argument unter anderem der TUM als Betreiberin - wurde der Betrieb von den Behörden dennoch weiter genehmigt. 

Die Bund Naturschutz hingegen hält den Betrieb ab 2011 für illegal, das hochangereicherte Uran sei „direkt waffenfähig“. Nach Ansicht der Umweltschützer wäre eine Umstellung auf bis zu 50 Prozent angereichertes Uran schon vor Jahren möglich gewesen. Nun ist ein neuer Brennstoff mit auf unter 20 Prozent angereichertem Uran in Arbeit. Doch vor Anfang der 2030er wird er voraussichtlich nicht einsatzbereit sein; allein das Genehmigungsverfahren könnte sich über Jahre ziehen.

© dpa-infocom, dpa:250114-930-343950/1


Von dpa
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