Deck-Building: Kurzweilige Kartenspiele mit Monsteralarm | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 05.02.2025 00:07

Deck-Building: Kurzweilige Kartenspiele mit Monsteralarm

Auf in die nächste Runde: Nur wer seine Aktionskarten geschickt einsetzt, kommt bei „Slay the Spire“ weiter. (Foto: Mega Crit/dpa-tmn)
Auf in die nächste Runde: Nur wer seine Aktionskarten geschickt einsetzt, kommt bei „Slay the Spire“ weiter. (Foto: Mega Crit/dpa-tmn)
Auf in die nächste Runde: Nur wer seine Aktionskarten geschickt einsetzt, kommt bei „Slay the Spire“ weiter. (Foto: Mega Crit/dpa-tmn)

Bekannte Brettspiele wie „Dominion“ haben es vorgemacht, Computer und Konsole ziehen nach: In Deck-Building-Games stellen Spielerinnen und Spieler ein Kartendeck zusammen und erweitern es im Lauf des Spiels.

In rundenbasierten Kämpfen gegen Monster und den höchsten High-Score vergessen selbst Videospielmuffel beim spannenden Deckbau die Zeit - vor allem bei diesen drei Deck-Building-Spezialisten:

„Slay The Spire“

Wer über Deck-Building-Kartenspiele für PC und Konsole spricht, kommt an „Slay The Spire“ nicht vorbei. Inspiriert vom Brettspiel „Dominion“ entwickelte das kleine Entwicklungsstudio Mega Crit ihren Mix aus Kartenspiel und Roguelike-Videospiel, in dem die Fans rundenweise gegen Monster kämpfen. Dank unterschiedlicher Helden mit unterschiedlichen Kartendecks und zufällig erstellten Levels ist kein Abenteuer wie das andere.

Anfangs wählen die Spielenden aus vier Helden mit unterschiedlichen Lebenspunkten und Karten für Angriff und Verteidigung. Danach suchen sie ihren Weg durch eine Art Labyrinth, in der sie sich an Weggabelungen entscheiden müssen: Plündere ich in diesem Raum eine Schatztruhe, wage ich den Schritt ins Ungewisse oder kämpfe ich gegen ein besonders fieses Monster?

In jedem rundenbasierten Kampf können die Abenteurer mehrere Karten ausspielen. Die Spieler vergiften ihre Feinde, lähmen sie oder beschießen sie mit Energiestrahlen. Nach jedem gewonnenen Kampf gibt es neue Karten oder mächtige Relikte, die das Kämpfen erleichtern.

Am Ende jedes der drei Level von „Slay the Spire“ wartet ein besonders dicker Brocken von Gegner. Sinken die Lebenspunkte auf null ist das Abenteuer vorbei und die Spieler müssen komplett von vorn beginnen. Jeder neue Spiellevel wird zufällig zusammengestellt und sorgt dadurch für Abwechslung. „Slay the Spire“ ist ein spannendes Abenteuer für Deckbau-Fans, die sich gern ins Ungewisse stürzen.

Spielenswert weil: Monsterjagd auf die andere Art. Zufällig erstellte Spiellevel und unterschiedliche Helden sorgen für einen hohen Wiederspielwert.

„Slay The Spire“, Mega Crit/Humble für Windows, PS4/5, Xbox One/Series, Nintendo Switch, iOS, Android. Altersfreigabe (USK) ab 6.

„Monster Train“

Es klingt wie der Plot zu einem billigen Horrorfilm: In „Monster Train“ müssen die Spieler mit ihren Höllenstämmen die letzte Glut der Hölle vor den Mächten des Lichts bewahren. Warum sie deshalb ausgerechnet im titelgebenden Zug durch die Hölle fahren, bleibt ein großes Geheimnis des Entwicklungsstudios Shiny Shoe.

„Monster Train“ hebt sich aber nicht nur mit seiner schrägen Story von der Konkurrenz ab, sondern auch mit einem strategischen Kniff: Die Spieler bekämpfen die Monster gleich auf mehreren Ebenen.

Die Spieler können in „Monster Train“ unter fünf Höllenstämmen wählen. Jeder dieser Stämme hat ein unterschiedliches Kartendeck mit denen sie Monster und Zaubersprüche beschwören. Manche Stämme nutzen Naturkräfte, andere setzen auf Attacken aus dem Hinterhalt. Jede Karte kostet pro Runde Aktionspunkte. Sind sie aufgebraucht, ist der Gegner an der Reihe.

Wo die Deck-Building-Konkurrenz meist auf eine Spielebene setzt, finden die Kämpfe in „Monster Train“ auf vier Etagen des Zuges statt. Wenn die Gegner auf einer Ebene nicht besiegt werden, rücken sie auf die nächste Ebene vor. Auf der höchsten Etage wartet dann die letzte Glut der Höllenstämme. Ist sie zerstört, ist das Spiel zu Ende.

Neben den Kämpfen können die Spieler auf ihrem Weg in Werkstätten ihre Karten verbessern und ihre Stämme aufrüsten, um weitere Karten freizuschalten. Anfangs ist das Spielprinzip etwas unübersichtlich. Der gleichzeitige Kampf auf mehreren Ebenen erfordert von den Spielenden strategisches Geschick.

Fast 300 Karten können in den Decks kombiniert werden. Inzwischen ist eine Erweiterung erscheinen, die das Spiel sogar um einen sechsten Stamm ergänzt. Wer sich auf das anspruchsvolle Spielprinzip einlässt, darf sich auf etliche unterhaltsame Stunden im Monsterzug freuen.

Spielenswert weil: Hier werden Monster clever geschnetzelt. Der Kampf auf mehreren Ebenen sorgt für Spannung und Abwechslung.

„Monster Train“, Shiny Shoe/Good Shepherd Entertainment für Windows, Xbox One, Nintendo Switch, iOS. Altersfreigabe (USK) ab 6.

„Balatro“

So haben Sie Poker noch nie gespielt: „Balatro“ vom Ein-Mann-Entwicklerstudio LocalThunk mixt den Kartenspielklassiker mit einem Deck-Building-Game, um auf Highscorejagd zu gehen. Das Konzept ging auf: Seit der Veröffentlichung hat sich das Spiel dreieinhalb Millionen Mal verkauft und gewann bei den Game Awards 2024 den Preis für das beste Indie Game.

„Balatro“ wird über mehrere Runden gespielt. Mit bekannten Poker-Kombinationen wie Full House, Straight Flush oder Drilling müssen die Spielenden eine bestimmte Punktzahl erreichen, um weiterzukommen. Gelingt das nicht, ist Schluss. Das klingt zunächst simpel, wird aber durch zusätzliche Multiplikatoren und sogenannte Boosterpacks zur kniffligen Punktejagd.

Einige Boosterpacks steigern die Multiplikatoren, andere verbessern die Kartenkombinationen. Dazu kommen noch Joker-Karten oder eine Art Spezialfähigkeit, um die Punkte zu steigern.

Hinter der unscheinbaren Hülle von „Balatro“ versteckt sich ein echter Zeitfresser. Dank des leicht verständlichen Spielprinzips bleibt es nie bei einer Runde.

Dennoch dauert es ein wenig, bis die Spieler die einzelnen Kartenkombinationen, Joker-Effekte oder Boosterpacks durchschaut haben. Ein kleines, geniales Meisterwerk, das leicht zu verstehen, aber schwer zu meistern ist.

Spielenswert weil: Ein Zeitfresser der Extraklasse, bei dem ein klassisches Kartenspiel wie Poker auf modernen Deckbau trifft.

„Balatro“, LocalThunk/Playstack für Windows, macOS PS4/5, Xbox One/Series, Nintendo Switch, iOS, Android. Altersfreigabe (USK) ab 12.

© dpa-infocom, dpa:250204-930-365536/1


Von dpa
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