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Veröffentlicht am 21.12.2022 04:32

Die Heizung ist defekt - und jetzt?

Um die Raumtemperatur zu erhöhen, eignet sich eine Elektroheizung als Notheizung. (Foto: Jonas Walzberg/dpa/dpa-tmn)
Um die Raumtemperatur zu erhöhen, eignet sich eine Elektroheizung als Notheizung. (Foto: Jonas Walzberg/dpa/dpa-tmn)
Um die Raumtemperatur zu erhöhen, eignet sich eine Elektroheizung als Notheizung. (Foto: Jonas Walzberg/dpa/dpa-tmn)

Fällt die Heizung in der Wohnung aus, ist das häufig ein Notfall - Hilfe vom Fachmann wird dringend gebraucht. Es kann allerdings passieren, dass der Handwerker nicht innerhalb weniger Stunden, sondern erst nach einigen Tagen kommen kann.

Aber das ist kein Grund zur Panik: Mit diesen Tipps lässt sich eine gewisse Zeit gut überbrücken.

Herrscht zum Zeitpunkt der Havarie in der Wohnung noch eine angenehme Wohlfühltemperatur, sollte man diese möglichst lange halten. Der Tipp Nummer eins lautet also: das Auskühlen verzögern, indem man Fenster und Türen abdichtet, um Zugluft zu vermeiden.

Aber Vorsicht: „Bei raumluftabhängig betriebenen Gasgeräten dürfen die Lüftungsöffnungen nicht verschlossen werden“, warnt Andreas Braun vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima. „Bei Betrieb ohne ausreichend Verbrennungsluft besteht Lebensgefahr.“

„Wie schnell die Temperatur ohne Heizung sinkt, ist stark abhängig vom Zustand des Gebäudes“, sagt Mark Steiger vom GIH Baden-Württemberg, einem Fachverband für Energieberater. „In einem gut gedämmten Neubau können sich höhere Zimmertemperaturen ein bis zwei Tage halten. Aber in einem unsanierten Altbau, wo viel Wärme durch schlecht gedämmte Wände entweicht, sinken sie innerhalb weniger Stunden drastisch.“

Einen großen Einfluss darauf, wie schnell die Wohnung auskühlt, haben auch die Außentemperaturen, die Sonneneinstrahlung und vor allem der Wind. Besonders schnell sei der Temperaturabfall, wenn die Raumwärme anfangs relativ hoch ist, etwa 22 Grad, so Andreas Braun. „Da ist man innerhalb weniger Stunden bei 18 Grad Celsius. Danach geht es immer langsamer, weil sich die Zimmertemperatur der Außentemperatur annähert.“

Herrschen draußen moderate Plusgrade, bleibt es in der Wohnung normalerweise über mehrere Tage etwa 15 Grad warm. Bei Minusgraden im Freien sinken die Zimmertemperaturen allerdings schneller und stärker.

Trotz der Abdichtung der Wohnung sollte man nicht über längere Zeit aufs Lüften verzichten. Im Gegenteil. „Sonst atmet man ständig Luft ein, die immer feuchter wird“, so Andreas Braun. Durch das Lüften werden sowohl Feuchtigkeit als auch CO2 aus der Atemluft abgeführt. „Fünf Minuten Stoßlüften schaden nicht. Die frische kalte Luft erwärmt sich schnell wieder auf die Temperatur, die das Mauerwerk noch hat.“

Je mehr Personen sich in einem Raum aufhalten, desto wärmer wird er. Denn der Mensch gibt Körperwärme an die Umgebung ab. Die Bewohner sollten sich also am besten in nur ein oder zwei Zimmern aufhalten, statt dass sich jeder in einen eigenen Raum zurückzieht.

Und wenn es doch besonders kalt wird, hat Robert Schmitt vom Medizinischen Katastrophen-Hilfswerk Deutschland einen Tipp: In dem gemeinsam genutzten Raum ein Zelt aufstellen, Schlafsäcke und Decken reinlegen. „Wenn sich die ganze Familie da reinkuschelt, wird es schnell warm.“

Um die Raumtemperatur zu erhöhen, eignet sich eine Elektroheizung als Notheizung. Aber: „Die muss über längere Zeit laufen, um Wirkung zu zeigen“, sagt Mark Steiger.

Einen gewissen Wärmeeffekt haben auch Kerzen, aber sie erzeugen auch Ruß, der der Raumluft gar nicht guttut. Noch dazu geht von ihnen eine Brandgefahr aus. Andreas Braun wird hier deutlich: „Eigentlich helfen Kerzen eher dem Gemüt.“ Ausdrücklich warnt er vor dem Einsatz von Holzkohle- oder Gasgrills sowie Campingkochern in Innenräumen. „Das ist lebensgefährlich.“

Um selbst möglichst warm zu bleiben, helfen natürlich Pullover, dicke Decken, warme Socken und auch eine Mütze. „Auch der Trick der Oma, mit einer Wärmflasche ins Bett zu gehen, klappt wunderbar“, so Andreas Braun.

© dpa-infocom, dpa:221220-99-967948/2

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