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Veröffentlicht am 12.04.2023 05:02

Diese Dunstabzugshaube passt zu Ihrer Küche

Umluftgeräte - wie hier - bieten sich dann an, wenn es keinen Abluftschacht gibt. Die Luft wird gereinigt und strömt in die Küche zurück. (Foto: AMK/dpa-tmn)
Umluftgeräte - wie hier - bieten sich dann an, wenn es keinen Abluftschacht gibt. Die Luft wird gereinigt und strömt in die Küche zurück. (Foto: AMK/dpa-tmn)
Umluftgeräte - wie hier - bieten sich dann an, wenn es keinen Abluftschacht gibt. Die Luft wird gereinigt und strömt in die Küche zurück. (Foto: AMK/dpa-tmn)

Essensduft erfüllt die Küche: wunderbar. Danach aber kann es aber auch schlimm muffen. Gerade wenn Fett in der Luft hängt, Fischgeruch erkaltet - und natürlich, wenn etwas angebrannt ist. Gut, dass es Dunstabzugshauben gibt. Sie säubern die Luft über dem Herd von Kochdämpfen, Fett und lästigen Gerüchen. Diese Punkte helfen bei der Planung:

1. Geräte kennenlernen: Umluft, Abluft oder hybrides System

Dunstabzugshauben unterscheiden sich primär in ihren Anschlüssen für Abluft und Umluft.

Bei Abluft-Hauben wird der Kochdunst über einen Fettfilter gereinigt. Gerüche und Feuchtigkeit gelangen dann über den Abluftkanal nach draußen ins Freie. Neue Frischluft kommt über das gekippte oder geöffnete Fenster in den Raum. „Das fördert einen hohen Luftaustausch in der Küche“, sagt Claudia Oberascher von der HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung. Das Prinzip ist effektiv, kann aber zu einem Wärmeverlust in der Küche führen.

Umluftgeräte sind immer dann ratsam, wenn der sogenannte Kochwrasen nicht nach draußen ziehen kann, weil es keinen Abluftschacht gibt. Das Gerät wälzt die Kochluft um, Fett- und Aktivkohlefilter unterstützen ihre Reinigung. Saubere Luft strömt anschließend aus dem Gerät zurück in die Küche. Wärme und Feuchtigkeit verbleiben so im Raum, was zusätzliches Lüften erfordert.

„Eine besondere Freiheit ermöglicht ein hybrides System“, sagt Volker Irle von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK). Bei dem Abzug kann man zwischen Umluft- oder Abluftbetrieb wechseln, je nach Wettersituation, Kochverhalten und Lüftungsmöglichkeit. „Abluft ist immer nötig, wenn gegrillt, gebraten oder mit hohen Temperaturen gekocht wird“, erklärt Claudia Oberascher. Für schonendes Kochen auf niedrigen Temperaturen reicht der Umluft-Betrieb.

2. Gebäude prüfen: Abluft funktioniert nicht überall

Ist kein Abluftschacht in der Küche vorhanden, muss man zu Hauben mit Umluft greifen oder den Schacht nachträglich installieren. In Mietwohnungen muss der Vermieter dem Durchbruch zustimmen.

Obwohl Abluftsysteme oft als bessere Lösung gesehen werden, da sie leiser arbeiten und gründlicher reinigen als Umluftgeräte, eignen sie sich nicht in jedem Haus. In Gebäuden mit geringem Heizwärmebedarf wie etwa einem Passivhaus können sie das Energiekonzept beeinflussen, so Volker Irle. Ebenso bei Wohnungen mit integrierter Lüftungsanlage.

3. Position festlegen: Wand, Decke oder Kochfeld

Welche Dunstabzugshaube passt, hängt auch vom Montageort ab. Die gängige und für Küchenexperten beste Position ist die Wand über dem Kochfeld. „Wandhauben sind in ihrer Wrasenerfassung stabiler und effektiver als Inselhauben“, sagt Irle. Sie benötigen etwa 40 Prozent weniger Luftvolumenstrom. Das ist die Menge der angesaugten Luft, die notwendig ist, um den Kochdunst von der Haube sicher zu erfassen.

Inselhauben eignen sich, wenn der Herd in der Mitte des Raumes steht. Der Abzug wird dann über ein Seil- oder Kanalsystem an der Decke befestigt.

Fehlt der Platz, ist eine Absauganlage direkt am Herd ratsam. Hier wird der Dunst neben dem Kochfeld nach unten abgesaugt und in den Sockel des Unterschranks geführt. Damit sich dort Feuchtigkeit nicht ansammelt, braucht man ein Luftkanalsystem mit Auslass. Laut Volker Irle ist die Absaugung oberhalb des Herdes effektiver.

4. Größe bestimmen: Abzug sollte breiter als Kochfeld sein

„Dunstabzugshauben sollten das darunterliegende Kochfeld etwas überlagern“, empfiehlt Claudia Oberascher. Das sei vor allem bei Inselhauben wichtig, da hier stärkere Luftbewegungen aus dem Raum den Dunst ablenken können. Bei einem Kochfeld bis 75 Zentimeter Breite ist eine Haubenbreite von 90 Zentimetern ratsam. Bei einer Kochfeldbreite von 90 Zentimetern sind es 120 Zentimeter für die Haube.

Üblich sei, die Unterkante der Haube in einem Abstand von 50 bis 60 Zentimetern zum Kochfeld zu montieren, so Irle. Bei Gas-Herden sind es 65 Zentimeter. Je weiter die Haube vom Kochfeld entfernt ist, desto mehr muss sie leisten, um den Wrasen einzufangen.

5. Leistung berechnen: Je größer die Küche, desto mehr Saugkraft

Wie gut eine Haube arbeitet, erkennt man an ihrer Saugleistung, gemessen am Luftvolumenstrom sowie der Luftfördermenge. Sie gibt an, wie viel Kubikmeter Luft das Gerät pro Stunde (m3/h) abführt oder umwälzt. Die AMK empfiehlt, dass pro Stunde zwei- bis sechsmal die Luft gewechselt wird. Daraus ergibt sich für eine 20 Quadratmeter große Küche eine Saugleistung von 200 bis 450 m3/h. Um Leistungsverluste eines Aktivkohlefilters oder einer nicht optimalen Abluftführung auszugleichen, sei ein achtfacher Luftwechsel ratsam.

6. Pflege und Wartung: Viele Filter können in die Spülmaschine

Die Fettfilter aus Metall kann man von Hand oder in der Geschirrspülmaschine reinigen. Die Alternative sind Dunstabzugshauben mit in einer auswischbaren Auffangwanne für das Fett.

Bei Umluftgeräten muss regelmäßig der Geruchsfilter gesäubert oder ersetzt werden. Laut der HEA können regenerierbare Aktivkohlefilter in der Spülmaschine bei maximal 65 Grad gesäubert werden. Sie müssen dann erst nach etwa drei Jahren ausgetauscht werden.

Ein Extra-Tipp von Claudia Oberascher für ein gutes Raumklima: „Erst den Dunstabzug anmachen, dann das Kochfeld, damit die Luft schon einmal zirkulieren kann.“ Nach dem Ausschalten des Herdes sollte der Abzug noch etwa fünf bis zehn Minuten nachlaufen. So können das System und vor allem der Aktivkohlefilter besser trocknen.

© dpa-infocom, dpa:230411-99-278808/2


Von dpa
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