Fußball im TV: Warum jubeln die Nachbarn früher? | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 07.06.2024 13:43

Fußball im TV: Warum jubeln die Nachbarn früher?

Sie liegen noch gemütlich auf der Couch und in der Nachbarwohnung brandet schon Jubel auf? Dann schauen Sie vielleicht über IP-TV und der Nachbar via Satellit. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn)
Sie liegen noch gemütlich auf der Couch und in der Nachbarwohnung brandet schon Jubel auf? Dann schauen Sie vielleicht über IP-TV und der Nachbar via Satellit. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn)
Sie liegen noch gemütlich auf der Couch und in der Nachbarwohnung brandet schon Jubel auf? Dann schauen Sie vielleicht über IP-TV und der Nachbar via Satellit. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn)

Das „Whoooooah!“ vom Nachbarn verrät mal wieder, dass der Zweikampf im Mittelfeld der Beginn von etwas ganz Großem war? Wer in dichter bebauten Gebieten Übertragungen von großen Fußballturnieren wie WM oder EM schaut, hat sicher schon einmal festgestellt, dass nicht alle zur selben Zeit auch dieselben Dinge auf dem TV-Schirm sehen. 

Grund dafür ist der Weg, wie das TV-Signal ins Haus kommt - und zum Teil auch die genutzte Hardware. Die Fachzeitschrift „c't“ hat im Vorfeld der Europameisterschaft noch einmal nachgemessen und teils einen erheblichen Zeitversatz zwischen den verschiedenen Übertragungswegen ermittelt.

Satellit gewinnt meist, Kabel und Terrestrisch liegen dicht dahinter

Am schnellsten demnach meist: Fernsehen über Satellit. Rund 6 Sekunden, nachdem das Tor im Stadion fällt, kommt es auf dem Fernseher an. Knapp dahinter liegen der TV-Empfang über Antenne mit DVB-T2 und oft das Kabelfernsehen. 

Wobei es hier eine große Ausnahme gibt: das Kabelsignal von Vodafone. Zumindest zur Fußball-EM liege das bei ARD- und ZDF-Übertragungen noch vor dem Satellitensignal, so „c't“. Und zwar um 1,5 Sekunden bei der ARD und um 2,5 Sekunden beim ZDF. Der zeitliche Vorsprung kommt demnach unter anderem durch eine technische Umstellung zustande: So würden die TV-Signale aus den Stadien über schnelle Glasfaserleitungen direkt in die TV-Zentren von Vodafone weitergeleitet. 

Die Fachzeitschrift stellt klar: „Die geringeren Latenzen gelten nur im Kabel-TV-Netz von Vodafone. Bei PYUR & Co. bleibt es bei der bisherigen Latenz hinter dem Sat-Signal.“

Bei IP-TV ist klares Ranking schwierig

Und wie sieht es mit dem Internetfernsehen aus? Beim Empfang über IP-TV-Dienste wird es kompliziert. Die große Anzahl der verschiedenen Anbieter, Apps und Empfangsgeräte macht ein klares Ranking schwierig. Was sich im „c't“-Test aber abzeichnete: Am flottesten sind die Mediatheken-Apps von ARD und ZDF, installiert auf Empfangs-Sticks oder Boxen. Die TV-Apps der Streamingdienste hinkten dem Satellitensignal hingegen teils deutlich nach, die meisten waren demnach 12 bis 23 Sekunden später dran.

Zuletzt der Livestream: Wer einen Beamer per Notebook und Livestream versorgen, oder einfach am PC schauen will, fährt demnach mit den Angeboten von ARD und ZDF im Browser am schnellsten. Im Check war deren Signal dennoch etwa 2 bis 6 Sekunden länger unterwegs als das Satellitenbild.

Tipp: Wer noch kurzfristig zur EM auf terrestrischen Empfang via DVB-T2 umsteigen will, findet unter dvb-t2hd.de/empfangscheck einen Überblick über die Signalstärke und nötiges Antennenequipment am eigenen Wohnort. Empfangsgeräte gibt es ab unter 50 Euro.

© dpa-infocom, dpa:240607-99-310674/3


Von dpa
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