In Aurach (Landkreis Ansbach) hat eine Geldautomatensprengung am frühen Mittwochmorgen einen Großeinsatz ausgelöst. Darüber informiert das Polizeipräsidium Mittelfranken.
Demnach schreckte gegen 5 Uhr morgens ein lauter Knall die Anwohner im Ort auf: Am Kirchplatz 4, in einem kombinierten Wohn- und Geschäftsgebäude, hatten Unbekannte einen Geldautomaten in die Luft gejagt, berichtet Polizeisprecher Marc Siegl.
Betroffen ist eine Filiale der VR-Bank Mittelfranken Mitte. Laut Polizei konnten Zeugen drei Personen beobachten, die anschließend in einem Auto davonfuhren. Eventuell war eine vierte Person als Fahrer im Wagen geblieben.
Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) handelt es sich dabei um eine dunkle Limousine, die sich in Richtung Herrieden entfernte. Ob die Täter Beute im Gepäck hatten, darüber gab das LKA am Morgen in einer ersten Mitteilung keine Auskunft, äußerte sich gegenüber der FLZ aber am Donnerstag dazu.
Die Täter sind flüchtig, die Polizei fahndet nach den Unbekannten. Einsatzkräfte beobachteten die Auffahrt zur nahen Autobahn 6. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Wie genau die Täter bei der Sprengung vorgingen, ist laut Siegl noch unklar. Eine Untersuchung des verwendeten Sprengstoffs soll „in den kommenden Tagen” erfolgen, berichtet das LKA. Am Tatort nahmen Ermittler Spuren auf. Dafür war die Ortszufahrt teilweise gesperrt.
Die Frontscheibe der Bankfiliale ist beschädigt, im Foyer waren Trümmer des Geldautomaten zu sehen. Zerstört ist außerdem die Fensterscheibe eines dahinterliegenden Geschäftsraums. Scherben und Teile der Jalousie lagen auf der Straße.
Laut Janina Langohr, Pressesprecherin der VR-Bank Mittelfranken Mitte, sei das Institut erleichtert, dass es keine Verletzten gegeben habe - immerhin befindet sich über der Filiale eine Wohnung. Der Mieter sei zwar „mit einem Schreck” aufgewacht, ihm sei jedoch nichts geschehen. „Die Druckwelle war enorm, aber nicht so stark wie in Rothenburg”, berichtet Langohr. Dort hatten im April Unbekannte insgesamt drei Automaten gesprengt und großen Schaden angerichtet.
Die VR-Bank habe seitdem weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen - unter anderem sollen laut Langohr alle Automaten mit Einfärbetechnik ausgerüstet werden. Auch sollen Filialen in Autobahnnähe nachts komplett geschlossen werden. Die Maßnahmen hätten sich in Aurach aber noch in der Planung befunden.
Nach Aussage der Sprecherin konnten gegen Mittag wieder Personen das Gebäude betreten, eine statische Prüfung erfolgte am Nachmittag.
Das Geldinstitut ist schon in den Vorjahren zum Ziel von Automatenknackern geworden. 2022 explodierte Sprengstoff an einem Automaten in Lichtenau, die Täter kamen nach aktuellen Erkenntnissen aus den Niederlanden. Auch in Dombühl schlugen 2020 Unbekannte an einem Automaten der VR-Bank zu.
Das LKA bittet derweil die Bevölkerung um Mithilfe. Die Beamten interessiert:
Zeugen können sich beim Landeskriminalamt in München unter der Telefonnummer 089/12120 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.