Im Stadtteil Brodswinden steppt am Wochenende wieder der Bär. Es ist Kirchweih in der einst selbständigen Gemeinde südlich der Feuchtlach und neben der örtlichen Gastwirtschaft Käßer ist der TSV Brodswinden der Hauptausrichter des Festes.
Zum Auftakt am Donnerstag und Freitag gibt es Schlachtschüssel im Gasthaus Käßer, am Wochenende ist dort im Schatten der evangelischen Bartholomäuskirche Kirchweihbetrieb und am Montag, 25. August 2025, endet dort ab 10 Uhr mit einem Frühschoppen die Kirchweih. Der richtige Auftakt zur Kirchweih ist am Freitag, 22. August ab 16.30 Uhr mit dem Aufstellen des Kirchweihbaums am Dorfplatz.
Um 18.30 Uhr formiert sich dann der Kerwamarsch zum Sportplatz, wo ab 19 Uhr das Festzelt öffnet und der Barbetrieb beginnt. Um 20.30 Uhr startet dann die Kerwabaumverlosung. Am Samstag ist ab 16 Uhr das Kerwa-Spiel der Frauen auf dem Programm und ab 18 Uhr startet der Festzelt- und Barbetrieb auf dem Sportgelände. Der Kirchweihsonntag startet mit dem evangelischen Festgottesdienst in der Bartholomäuskirche und ab 11 Uhr wird sowohl auf dem Sportgelände als auch im Gasthaus Käßer ein reichhaltiges Speisenangebot zum Mittagessen den Besuchern geboten. UM 13 Uhr beginnt das Kerwa-Spiel der zweiten Fußballmannschaft und um 15 Uhr das Kerwaspiel der ersten Mannschaft. Ab 17 Uhr beginnt dann wieder der Festzeltbetrieb.
Die Fränkische Landeszeitung beschrieb im August 1961 Brodswinden lange vor dem Bau der Autobahn mit den Worten: „Etwas abseits vom großen Verkehrslärm, eingebettet in eine Talmulde und umgeben von schattigen Wäldern, liegt Brodswinden, eine gute Wegstunde von Ansbach südlich der Feuchtlach. Zum Pfarrsprengel zählen die politischen Gemeinden Brodswinden und Claffheim.“ Erstmals wird der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 1240 erwähnt und dann 1374 mit dem Namen „Gozbrechtswinden“ genannt, während das benachbarte Ratzenwinden schon 1111 erwähnt wurde.
Über viele Jahrhunderte war Brodswinden ein Weberdorf und, so berichtet die Fränkische Landeszeitung, der letzte Weber aus der Kirchengemeinde, Georg Horndasch aus Claffheim, wurde 1951 im Alter von 78 Jahren zu Grabe getragen. Bis 1938 sei er am Webstuhl tätig gewesen. Vor dem ersten Weltkrieg waren es noch 16 Weber, die in der Gemeinde Brodswinden auf diese Weise ihr Geld verdienten. 1960 waren Bürgermeister und Gemeinderat von Brodswinden auch sehr stolz, dass die Ortsstraßen geteert wurden und die Straße zur Bundesstraße B13 ausgebaut und, wie man damals sagte, „staubfrei“ gemacht wurde.
1961 wurde dann das Richtfest für das neue Pfarrhaus gefeiert und als vordinglich wurde der Bau des Lehrerwohnhauses und eines neuen Schulhauses bezeichnet. Der Berichterstatter der Fränkischen Landeszeitung lobte vor mehr als 60 Jahren: „Das alte Weberdorf mit seinem über die Dächer hinausragenden Gotteshaus hat sich schon jetzt wesentlich zu seinem Vorteil verändert“.
Alexander Biernoth