Die französische Nationalmannschaft fährt nach einem Heimsieg über die Ukraine zur Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Frankreich sicherte sich in Gruppe D mit dem 4:0 (0:0) in Paris das direkte WM-Ticket und feierte genau zehn Jahre nach den furchtbaren Anschlägen in der Hauptstadt ein Fußballfest. Einen Dämpfer musste Portugal in der Gruppe F hinnehmen. Durch das 0:2 (0:2) in Irland verspielten die Iberer die vorzeitige Qualifikation. Kapitän Cristiano Ronaldo sah zudem die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit.
Der 40 Jahre alte Offensivstar ließ sich in der 61. Minute zu einem Ellbogenschlag gegen Irlands Dara O'Shea hinreißen. Nachdem Ronaldo zunächst mit der Gelben Karte davongekommen war, gab Schiedsrichter Glenn Nyberg aus Schweden mithilfe des Videobeweises doch Rot. Besonders bitter: Geht es für Portugal direkt zur WM, würde Ronaldo – je nach Länge der Sperre – den WM-Auftakt wohl verpassen.
Troy Parrott (17. und 45. Minute) erzielte beide Tore für die Iren, denen am letzten Spieltag ein Endspiel in Ungarn bevorsteht. Ein Sieg ist Pflicht, um zumindest den für die Playoff-Teilnahme benötigten 2. Platz zu erobern. Für Portugal ist der WM-Weg trotz der Niederlage weiterhin nicht allzu steinig: Ein Heimsieg im letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Armenien genügt, um den Spitzenplatz aus eigener Kraft zu behaupten.
Im Pariser Parc des Princes ließ Kapitän Kylian Mbappé die Gastgeber mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 55. Minute jubeln und legte nach dem 2:0 durch Bayern Münchens Michael Olise (76.) einen zweiten Treffer nach (83.). Den Endstand stellte in der 88. Minute Hugo Ekitiké nach Mbappé-Vorlage her. Vor dem letzten Spieltag ist Frankreich nicht mehr von Platz 1 der Gruppe zu verdrängen. Die Ukraine kann am Sonntag in Warschau zum Gruppenfinale zumindest noch das Playoff-Ticket mit einem Sieg gegen Island lösen.
Nach einer Gedenkminute für die Opfer des fürchterlichen Anschlags vor zehn Jahren sowie die zahlreichen Opfer durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatten beide Mannschaften zunächst Mühe, spielerische Akzente zu setzen. Erst nach der Pause fielen die Tore für die spielfreudigen Franzosen.
Neben Frankreich sicher für die Endrunde in Mexiko, Kanada und den USA qualifiziert ist bereits seit längerem England, das mit einem 2:0 (1:0) gegen Serbien seine weiße Weste wahrte und auch sein siebtes Spiel in der Gruppe K ohne Gegentor gewann. Die Arsenal-Stars Bukayo Saka (28.) und Eberechi Eze (90.) ließen die „Three Lions“ im Wembley-Stadion jubeln.
Ihre theoretische Chance auf das direkte Ticket wahrten auch die Italiener mit einem 2:0 (0:0) in der Republik Moldau. Die Erlösung für den Favoriten brachten allerdings erst die späten Tore von Gianluca Mancini (88.) und Francesco Esposito (90.+2). Realistisch geht es für Italien am letzten Spieltag gegen die ungeschlagenen Norweger aber lediglich um einen guten Abschluss - 3 Punkte und 17 Tore aufzuholen, dürfte selbst bei einem perfekten Tag im Mailänder San Siro unmöglich sein.
Angeführt von den Doppelpackern Erling Haaland und Alexander Sörloth feierten die Norweger zuvor ein 4:1 (0:0) über Estland und stehen damit dicht vor dem direkten Ticket für die WM im kommenden Jahr. Der frühere Leipziger Sörloth (50. und 52. Minute) sowie Ex-BVB-Star Haaland (56. und 62.) sorgten mit ihren Toren für klare Verhältnisse. Robi Saarma (65.) verkürzte für den Außenseiter, der bis zur Pause stark dagegengehalten hatte.
In der Gruppe F sicherte sich Ungarn mit einem 1:0 in Armenien die Chance, am letzten Spieltag gegen Irland noch das Playoff-Ticket zu ergattern. Auch Island steht nach einem 2:0 in Aserbaidschan in Gruppe D auf Rang zwei in einer guten Ausgangsposition. Sicher in den Playoffs steht Albanien nach einem 1:0 in Andorra. Die Albaner sind das klar zweitbeste Team hinter England.
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