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Veröffentlicht am 16.10.2025 12:53

IG Metall erwartet Jobrettung durch späteres Verbrenner-Aus

Die Gewerkschaft unterstützt die Forderung der Autoindustrie nach einer Aufweichung des Verbrenner-Aus im Jahr 2035, erwartet im Gegenzug aber den Erhalt von Jobs. (Archivbild) (Foto: Thomas Banneyer/dpa)
Die Gewerkschaft unterstützt die Forderung der Autoindustrie nach einer Aufweichung des Verbrenner-Aus im Jahr 2035, erwartet im Gegenzug aber den Erhalt von Jobs. (Archivbild) (Foto: Thomas Banneyer/dpa)
Die Gewerkschaft unterstützt die Forderung der Autoindustrie nach einer Aufweichung des Verbrenner-Aus im Jahr 2035, erwartet im Gegenzug aber den Erhalt von Jobs. (Archivbild) (Foto: Thomas Banneyer/dpa)

Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott fordert von der Automobilindustrie den Erhalt bereits zum Abbau angekündigter Jobs, wenn das für 2035 geplante Verbot des Verkaufs neuer Verbrenner aufgeweicht wird. Die bekannten Planungen basierten auf dem heutigen Stand, sagt er. „Wenn wir das jetzt verschieben, gehen wir davon aus, dass das, was da geplant ist, nicht im selben Maße kommt.“

Die Industrie müsse ihre Pläne dann hinterfragen, forderte der Gewerkschafter. Schließlich seien die Arbeitnehmer auch mit zur Politik gegangen, um die Flexibilisierung zu erreichen. Er warnte zudem: Wenn man darauf bestehe, dass das Verbrenner-Aus bis 2035 sein müsse, „dann verlieren wir so viele Arbeitsplätze, dass es keine Akzeptanz dafür geben wird“.

Ott betonte, es sei falsch, einen „Religionskrieg“ um die Antriebstechnologie zu führen. Die alte Technologie wie der Verbrenner müsse die Entwicklung der neuen finanzieren. „Es darf aber auch nicht sein, dass man an der alten festhält und sich um die neue nicht kümmert.“ 

Kenne keinen Autohersteller, der nur noch Verbrenner bauen will

Gleichzeitig bekennt sich Ott aber zur Elektromobilität. Auch die Betriebsratschefs von BMW und Audi, Martin Kimmich und Jörg Schlagbauer schlagen in diese Kerbe: „Ich kenne keinen Automobilhersteller, der sagt, er möchte nur noch Verbrenner bauen“, betont Kimmich. Alle seien bei der Elektromobilität hoch investiert, teilweise sogar überinvestiert, wenn man auf die Absatzzahlen schaue. Es sei völlig klar, dass in Zukunft die Elektromobilität „die Hauptstraße“ sein werde. 

Ähnlich äußert sich Schlagbauer: In den letzten Jahren seien Milliarden in die Elektromobilität gepumpt worden. „Es gibt keinen Weg zurück.“ Beide sprechen sich aber für mehr Flexibilität und gegen ein striktes Verbot des Verkaufs neuer Verbrenner ab 2035 aus.

Schlagbauer betont zudem, dass er strikt gegen die von der EU geforderten Strafzahlungen beim Überschreiten der CO2-Ziele sei. Diese wären „der Sargnagel für die Industrie“. Viel besser wäre es, dieses Geld in Technologien und Standorte zu investieren. Wenn die EU auf die Strafen verzichte, sei es aber wichtig, die Pflicht zur Investition damit zu verknüpfen, um zu verhindern, dass das Geld am Ende als Dividende in den Taschen der Eigentümer lande.

© dpa-infocom, dpa:251016-930-169426/1


Von dpa
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