Nach Ansicht von Klimaforscher Heiko Paeth von der Universität Würzburg funktioniert Klimaschutz nicht auf Basis von Anreizen und Freiwilligkeit. In Deutschland und Europa müsse es endlich gesetzlich verpflichtende Rahmenbedingungen für Klimaschutz-Maßnahmen geben, sagte Paeth der „Main-Post“ (Samstag). Dies sei jahrzehntelang von der Politik teils absichtlich verschleppt worden.
Jedes verhinderte Kohlenmonoxid- oder Methanmolekül helfe, egal an welchem Ort auf der Welt. „Doch die großen Einsparpotenziale liegen bei uns, nicht in den Ländern des globalen Südens. Und zwar nicht, weil es einfacher ist, sondern weil wir für viel mehr Emissionen verantwortlich sind.“
Paeth zufolge sollten Dächer von Parkplätzen großer Einkaufsmärkte verpflichtend mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden, genauso wie Lärmschutzwände an Autobahnen, Straßen und im Schienenverkehr. Auch denkmalgeschützte Gebäude würde er nicht ausnehmen.
„Wir brauchen eine Mischung aus Klimaschutz, um das Schlimmste zu verhindern, und Klimaanpassung, um uns an ein Szenario anzupassen, das wir nicht mehr verhindern können“, sagte der Wissenschaftler der Zeitung. Abwenden lasse sich der Klimawandel nicht mehr.
Derzeit beraten bei der Weltklimakonferenz in Ägypten Vertreter aus fast 200 Ländern darüber, wie der Kampf gegen die Erderwärmung verstärkt werden kann. Die Konferenz läuft bis zum 18. November.
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