Nach den Sommerferien ist vor den Herbstferien: Schon Ende September haben in Sachsen-Anhalt und Thüringen die Schülerinnen und Schüler frei. Die weiteren Länder mit Herbstferien folgen im Laufe des Oktobers. Wer dafür noch für sich und die Familie auf Reisesuche ist, hat nach Angaben großer Veranstalter noch einiges an Auswahl – doch gerade auf manchen Inseln wird die Auswahl knapp.
Strandurlaub am Mittelmeer habe in den Herbstferien Hochkonjunktur, so ein Sprecher von Tui. Deutschlands größter Reiseveranstalter hat nach eigenen Angaben in der Türkei, Griechenland und Spanien kräftig aufgestockt, und auch in Ägypten zusätzliche Flug- und Hotelkapazitäten. Nach der Insolvenz von FTI habe man alleine für die Herbstferien 75.000 zusätzliche Urlaubsangebote geschaffen. Eben auch aufgrund der kurzfristig freigewordenen Kontingente des einstigen Mitbewerbers, der Anfang Juni pleitegegangen war.
Die Nachfrage ist laut Tui hoch. Bei Konkurrent Alltours wird das bestätigt. „Die Herbstferien sind bereits sehr stark gebucht. Es gibt allerdings über alle Ziele hinweg noch Restkapazitäten“, teilt der Düsseldorfer Veranstalter mit. Wer flexibel bei Hotel und Flugzeiten sei, werde in jedem Fall fündig. Man erweitere auch kontinuierlich seine Flug- und Hotelkontingente.
Zahlreiche Angebote für die Herbstferien gibt es laut Alltours noch für Ziele mit Eigenanreise, wie die deutsche Nord- und Ostseeküste, die Niederlande, Österreich und Italien.
Am beliebtesten mit Blick auf die Buchungszahlen für die Herbstferien sind laut Tui und Alltours aber die Türkische Riviera rund um Antalya, Mallorca, die griechischen Inseln, die Kanaren und Ägypten.
Insbesondere auf den griechischen Inseln werde das Angebot jetzt knapp, so der Tui-Sprecher. „Wer sich hier für die Herbstferien oder Anfang November noch Urlaub sichern möchte, sollte sich mit der Buchung beeilen.“ Das gelte besonders für Inseln mit geringerer Kapazität für Touristen wie Santorin oder Mykonos.
Gerade für die Inseln Griechenlands sei der Herbst eine der besten Reisezeiten, so der Tui-Sprecher: Das Meer habe eine angenehme Temperatur, an Land sei es nicht mehr so heiß. Auch Einheimische machten bevorzugt im Oktober Urlaub an den griechischen Stränden.
In der Türkei nehme die Auslastung täglich zu, teilt eine Sprecherin der Anex-Gruppe mit, zu der neben Neckermann Reisen und Bucher Reisen auch der Türkeispezialist Öger Tours zählt. Es seien noch ausreichend Kapazitäten vorhanden, dennoch sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen, insbesondere bei den auf dem deutschen Markt sehr beliebten Hotels – dies seien häufig Häuser in erster Strandlage. Diese seien bereits relativ gut ausgelastet.
Die Preise für Türkeireisen könnten sich kurzfristig vor allem durch den Fluganteil verändern, da die Plätze in den Fliegern mit Heranrücken der Ferien knapper werden.
Einen „ausgeprägten Last-Minute-Herbst“ erwartet man bei der Dertour-Gruppe, Deutschlands zweitgrößtem Veranstalter, nicht. Auch wenn es „wie üblich“ Last-Minute-Angebote geben werde. Der Trend geht aber wieder zu frühzeitigeren Buchungen.
„Schon seit mehreren Saisons haben sich die Buchungsvorläufe deutlich verlängert“, teilt Sven Schikarsky mit, er ist Produktchef von Dertour und den Schwestermarken ITS und Meiers Weltreisen. Die Buchungseingänge ließen zudem vermuten, dass sich auch ehemalige FTI-Gäste frühzeitig um Alternativen gekümmert haben.
Auch Schikarsky hält fest: Sei man nicht auf ein Hotel festgelegt, sondern bringe eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl mit, finde man noch überall attraktive Angebote. Das gilt neben den europäischen Sonnenzielen auch für die Fernstrecke. Hier seien der Indische Ozean, die Vereinigten Arabischen Emirate, Thailand, Nordamerika und die Karibik am gefragtesten.
Wer auf der Suche nach einem Ferienhaus für den Herbst ist, kann laut dem Portal HomeToGo ebenso kurzfristig noch fündig werden. Last-Minute-Angebote gibt es demnach immer wieder, etwa aufgrund von Stornierungen. Noch mehr Angebote gibt es, wenn man im Anreisedatum flexibel ist und sich beispielsweise nicht nur auf das klassische Samstag-zu-Samstag-Muster versteift. Viele Anbieter erlauben dem Portal zufolge inzwischen auch Check-ins unter der Woche.
Auch HomeToGo sieht eine steigende Nachfrage: Die Zahl der Suchanfragen auf dem Portal für Ferienhäuser und Ferienwohnungen seit Anfang des Jahres für den Zeitraum Oktober 2024 liege um 30 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
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