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Veröffentlicht am 27.08.2025 03:32, aktualisiert am 27.08.2025 14:22

Lese für Federweißen gestartet

Die Ernte des Federweißen hat begonnen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Die Ernte des Federweißen hat begonnen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Die Ernte des Federweißen hat begonnen. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Er ist süffig-süß und wird gerne zum herzhaften Zwiebelkuchen oder einer deftigen Brotzeit gegessen: der Federweißer. Vor dem Start der Hauptlesezeit in Frankens Weinbergen ernten in diesen Tagen bereits einige Winzer Trauben für den Neuen Wein, auch Rauscher, Süßer oder Bitzler genannt.

Federweißer ist ein Produkt aus Traubenmost und gärt in der Flasche. Diese darf deshalb nie vollständig verschlossen werden. Die Gärung startet gleich nach dem Pressen – dabei verwandelt Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. 

Abgefüllt wird, bevor der Prozess abgeschlossen ist. Die Gärung geht in der Flasche weiter, deshalb wird der Federweißer auch teils mit speziellen Verschlüssen verkauft. Sie verhindern gefährlichen Überdruck: Gas kann entweichen, Luft aber nicht eindringen.

Vollernter im Weinberg

Einer der regional größten Federweißer-Produzenten ist die Winzergemeinschaft Franken (GWF) aus Kitzingen. Mitarbeiter holten am Vormittag im nahe gelegenen Volkach vorwiegend Trauben der Sorte Müller-Thurgau von den Stöcken - überwiegend per Vollernter. Etwa 200.000 Liter erwartet GWF-Vorstand Martin Deutsch heuer, die in Vinotheken und Bistros sowie im Einzelhandel verkauft würden. Die Preise dürften leicht über denen des Vorjahres liegen, Details nannte Deutsch aber nicht.

Am Nachmittag sollten auch die Ortega- und Solaris-Trauben beim Weingut Schmitt in Bergtheim bei Würzburg geerntet werden.

Wie Federn im Glas

Seinen Namen hat Federweißer von der Hefe, die von der Kohlensäure im Gärungsprozess aufgewirbelt wird und wie Federn im Glas tanzt. Weingesetzlich ist Federweißer kein Wein, sondern „teilweise gegorener Traubenmost“.

Der Alkoholgehalt liegt zwischen vier und etwa elf Prozent. Am Anfang ist der Federweißer noch süßer, je länger er gärt, desto mehr Alkohol enthält er. 

Neben dem Federweißen ist auch der Federrotling beliebt. Das ist ein Verschnitt von Weißwein- mit Rotweintrauben.

Noch etwa zwei Wochen bis zur Hauptlese

Der Federweißer sagt jedoch noch nichts über die Qualität des Jahrgangs aus, wie ein Sprecher des Fränkischen Weinbauverbands erklärt. Die Hautweinlese in Franken soll am 10. September in Würzburg offiziell starten - Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) will auch dabei sein. Dann geht es an Silvaner, Riesling und Bacchus für die lagerfähigen Weine. 

Franken als Bayerns wichtigstes Weinanbaugebiet 

Franken ist mit 98 Prozent der rund 6.300 Hektar Anbaufläche das wichtigste Weinanbaugebiet in Bayern. Es gibt etwa 2.900 Winzerfamilien, die in drei fränkischen Winzergenossenschaften organisiert sind. Hinzu kommen um die 600 direkt vermarktende Weingüter. Insgesamt werden in Franken jährlich etwa 400.000 Hektoliter Wein erzeugt.

© dpa-infocom, dpa:250827-930-959955/2


Von dpa
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