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Veröffentlicht am 03.10.2025 03:32, aktualisiert am 03.10.2025 12:16

Luxemburgs neuer Großherzog will den Menschen zuhören

Nach 25 Jahren hat Luxemburg einen neuen Großherzog (Foto: Omar Havana/AP/dpa)
Nach 25 Jahren hat Luxemburg einen neuen Großherzog (Foto: Omar Havana/AP/dpa)
Nach 25 Jahren hat Luxemburg einen neuen Großherzog (Foto: Omar Havana/AP/dpa)

Der neue luxemburgische Großherzog Guillaume will volksnah und modern sein. „Ich glaube, die Rolle des Großherzogs ist, wirklich ein offenes Ohr zu haben und zuzuhören, um anschließend unterstützend zu wirken“, sagte Guillaume in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle zu den Menschen gehen und sehen, was ihre Bedürfnisse sind - und vor allem junge Menschen und Menschen in sozialer Not unterstützen.

„Meine Frau und ich wollen zeigen: Okay, die Monarchie ist nicht nur ein Palast. Sie kommen auch zu euch und wollen wissen, was die Herausforderungen sind“, sagte der 43-Jährige. Er wolle „eine Brücke“ sein zwischen den Generationen - und das multikulturelle Luxemburg zwischen Tradition und Modernität zusammenhalten.

Deutschland spielt für Luxemburg große Rolle

Ein Fokus liege in Luxemburg auf der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und neuen Technologien. „Ich will Jugendliche, die mit innovativem Geist diese Sachen angehen, unterstützen“, sagte Guillaume. Zudem werde er sich engagieren, „dass wir immer eine innovative und dynamische Wirtschaft haben. Das ist der Motor.“

Deutschland sei für Luxemburg sehr wichtig. „Es ist unser erster Handelspartner.“ Das Großherzogtum sei den deutschen Grenzgängern „so dankbar, dass sie mit uns zusammen dieses Luxemburg aufgebaut haben. Ohne unsere deutschen Grenzgänger wäre Luxemburg sicher nicht das Land, das wir heute haben.“ Derzeit pendeln rund 50.000 Menschen aus Deutschland zur Arbeit nach Luxemburg.

Arbeit und Familienleben trennen

Großherzog Guillaume sagte, ihm und seiner Frau, Großherzogin Stéphanie, sei es wichtig, Arbeit und Privat- sowie Familienleben klar zu trennen. „Meine Frau sagt immer, man muss voll Papa und Mama sein zu Hause. Und dann, wenn wir aus der Tür hinausgehen, dann muss man voll Großherzog und Großherzogin sein.“ 

Daher werde für seine Familie im Garten von Schloss Berg ein Wohnhaus gebaut. „Das Haus ist für mich ein sehr gutes Mittel, denn ich bin der Erste, der die Tendenz hat, die Arbeit mit nach Hause zu nehmen“, sagte er. Bis das Haus fertig sei, werde es aber noch dauern. Das neue Haus werde nicht mit öffentlichen Geldern finanziert. Schloss Berg in Colmar-Berg ist die offizielle Residenz des Großherzogs von Luxemburg.

Blick in die Zukunft

„Ich hoffe wirklich, dass wir immer ein offenes Luxemburg haben, in dem es den Leuten gut geht, wo es gut zu leben ist und wo wir immer als Luxemburger und Nicht-Luxemburger besser zusammenleben“, sagte der Großherzog. Woran er in einigen Jahren gemessen werden will? „Dass ich viel zugehört habe, viel auf die Leute zugegangen bin, ihre Probleme verstanden habe und die Leute zusammengebracht habe. Das wäre genügend.“

© dpa-infocom, dpa:251003-930-117264/4


Von dpa
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