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Veröffentlicht am 03.10.2025 13:57

Dieser Serienmörder prägte Hitchcock und Co.

Ein Mörder und seine Mutter:  „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ (Foto: -/Netflix/dpa)
Ein Mörder und seine Mutter: „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ (Foto: -/Netflix/dpa)
Ein Mörder und seine Mutter: „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ (Foto: -/Netflix/dpa)

„Hallo, Mutter“: Mit auffallend sanfter Stimme steht „Eddie“ nach dem Tod seines Bruders Henry vor seiner streng gläubigen Mutter. Da weiß sie noch nicht, welche Rolle ihr Sohn in dem Todesfall gespielt hat. Doch ahnt sie längst, dass mit Ed etwas nicht stimmt. Die obsessive Mutter-Sohn-Beziehung ist das Herzstück der neuen Thriller-Serie „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ (freigegeben ab 18 Jahren). Die acht Folgen sind ab sofort bei Netflix verfügbar.

Nach Jeffrey Dahmer sowie Lyle und Erik Menendez sorgt in der preisgekrönten Erfolgsserie „Monster“ also der nächste Killer für Gänsehaut. Die Taten des bestialischen Serienmörders Ed Gein aus Wisconsin hielt die USA in den 1950er Jahre in Atem. Sie inspirierten später Horror-Streifen wie den Filmklassiker „Psycho“ (1960) von Alfred Hitchcock, „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) und „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974).

Die ersten „Monster“-Staffeln sorgen für Diskussionen

Serienschöpfer Ryan Murphy, der mit der Musical-Reihe „Glee“ einen Welthit landete und 2018 einen 300-Millionen-Exklusivdeal mit Netflix schloss, hat ein Händchen für True-Crime-Geschichten. In der ersten „Monster“-Staffel schockte er 2022 das Publikum mit den Morden von Jeffey Dahmer, der bis zu seiner Verhaftung 1991 mehrere junge Männer umbrachte und deren Leichen zum Teil verkostete. 

Die Staffel gehört bis heute zu den erfolgreichsten Netflix-Produktionen und wurde kontrovers diskutiert. Vor allem, weil die Angehörigen der Opfer sich über eine Retraumatisierung beklagten. 

Auch die zweite Staffel, die Lyle und Erik Menendez in den Mittelpunkt rückte, sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen. Die Brüder wurden 1996 nach dem Mord an ihren Eltern zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Nach der Ausstrahlung veränderte sich die öffentliche Wahrnehmung der Brüder, die Staatsanwaltschaft prüfte sogar neue Beweismittel.

Charlie Hunnam spielt preisverdächtig

Auch „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ dürfte für Diskussionen in Medien und sozialen Netzwerken führen. Die acht Episoden sind düster und brutal. Serienstar Charlie Hunnam (45, „Sons of Anarchy“), der als Teenager in der schwulen Drama-Serie „Queer As Folk“ Fanherzen höher schlagen ließ, sorgt schon in den ersten Minuten für Gänsehaut. Er spielt den Serienmörder und Grabräuber, der von seiner Mutter besessen ist, gebrechlich und bedrohlich.

Zum Cast gehören auch Laurie Metcalf (als Geins diabolische Mutter Augusta) sowie Tom Hollander, Suzanna Son und die deutsch-luxemburgische Schauspielerin Vicky Krieps.

Hunnam sticht als krankhaft-psychopathischer Killer mit Mittelscheitel und gutmütigem Lächeln eindeutig hervor. Bereits die Hauptdarsteller der ersten beiden Staffeln, Evan Peters und Cooper Koch, bekamen für die Darstellung in „Monster“ einen Emmy beziehungsweise Golden Globe. Kaum vorstellbar, dass Hunnam bei den kommenden Preisverleihungen in Hollywood leer ausgeht.

Ein Vorbild für legendäre Film-Monster

Zumindest wird schon in den ersten 50 Minuten deutlich, warum Alfred Hitchcock sich Jahre nach den Morden Ed Geins vom impulsiven Farmer für die Rolle des Norman Bates in „Psycho“ inspirieren ließ. Jahrzehnte später erinnerte Hannibal Lector in „Das Schweigen der Lämmer“ für ähnliche Alpträume bei Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit „Monster“ bekommen Horror-Fans nun das Original zu sehen - und so schnell sicher nicht mehr aus ihrem Kopf.

© dpa-infocom, dpa:251003-930-118969/1


Von dpa
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