Nach Donald Trumps Ankündigung hoher Importzölle auf mexikanische Waren haben der designierte US-Präsident und Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum über die Migrationspolitik an der gemeinsamen Grenze gesprochen. Beide berichteten von einem guten Gespräch, verbreiteten aber unterschiedliche Lesarten des Inhalts.
Trump behauptete auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social, Sheinbaum habe zugesichert, die Migration über die mexikanische Grenze zu stoppen. „Mexiko wird mit sofortiger Wirkung verhindern, dass Menschen an unsere Südgrenze gelangen. Das wird die illegale Invasion in die USA erheblich eindämmen“, schrieb Trump.
Sheinbaum wies dies zurück: „Mexikos Position ist nicht, Grenzen zu schließen, sondern Brücken zwischen Regierungen und Völkern zu bauen.“ Sie habe in dem Gespräch lediglich gesagt, dass Mexiko sich unter Wahrung der Menschenrechte um Migranten kümmere, bevor diese die US-Grenze erreichten. Das lateinamerikanische Land setzt seit Jahren seine Nationalgarde ein, um Migranten auf dem Weg in Richtung USA aufzuhalten.
Trotz der Hindernisse und Gefahren versuchen jedes Jahr Zehntausende Menschen aus südamerikanischen Ländern, vor Armut, Gewalt und politischen Krisen über die mexikanische Grenze in die USA zu flüchten. Auf der gefährlichen Route Richtung Norden sterben jährlich Hunderte, etwa durch Wassermangel und Hitzeschläge. Andere werden Opfer krimineller Banden.
Trump stellte Einwanderer im Wahlkampf in den USA pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Zu Wochenbeginn kündigte er an, bereits an seinem ersten Amtstag, dem 20. Januar, Importzölle von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko zu verhängen - und begründete das damit, dass mit den Einwanderern auch Kriminalität und Drogen aus Mexiko in die USA eingeschleppt würden. Sheinbaum stellte den Sinn dieser Zölle infrage und deutete an, dass auch Mexiko Zölle erheben könnte.
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