Sollten wirklich nur häufig genutzte Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöle ein Mineralölproblem haben - oder stecken diese Verunreinigungen auch in seltener verkauften Ölen? Die Zeitschrift „Öko-Test“ ging der Frage auf den Grund.
Die Tester packten 50 Speiseöle (55 Cent bis 6,49 Euro pro 100 ml), darunter 30 Bio-Produkte, in ihren Einkaufskorb. Je zehn Walnusskernöle, Erdnussöle, Kürbiskernöle, Hanföle und Sesamöle. In der Ausgabe 7/2025 verkünden sie nun ihr wenig erquickendes Test-Ergebnis: Nur 10 Speiseöle sind sauber - und ganze 31 fallen durch.
Die gute Nachricht ist: Mit der Ausnahme von Hanföl gibt es in jeder der getesteten Speiseöl-Sorte mindestens eins mit dem Testergebnis „sehr gut“ - das sagt allerdings nichts über deren Qualität oder Geschmacksnote aus, sondern einzig, dass es gar nicht mit Mineralöl verunreinigt ist oder mit nur vertretbaren Spuren davon.
Die Aufstellung zeigt, dass Kürbiskernöle im Vergleich zu den anderen durchschnittlich am wenigsten mit Mineralölbestandteilen belastet sind. Die meisten Befunde fand das Labor dagegen in Erdnussölen.
„Öko-Test“ moniert, das sie seit zehn Jahren die Hersteller auf das Mineralölproblem hinweisen und das sie seit zehn Jahren die Antwort erhalten, dass es ja keine gesetzlichen Grenzwerte dazu gebe oder nur Orientierungswerte, die die Industrie selbst festgelegt habe und an die man sich orientieren könne - ohne Konsequenzen.
Was gesättigte Kohlenwasserstoffe im Körper anrichten - darüber fehlten noch Erkenntnisse. Warum ist „Öko-Test“ strenger als der Gesetzgeber? „Weil wir Verbraucherinnen und Verbraucher vorbeugend schützen wollen“, so die Zeitschrift. Erfreulich sei daher, dass zumindest ein Anbieter die monierte Charge aus dem Verkauf genommen habe.
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