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Veröffentlicht am 20.11.2025 00:07

Mit diesen 6 Tipps lernt jeder, auf hohen Schuhen zu laufen

Auf regennasser Straße wird der Gang auf High Heels schnell zur Herausforderung – mit dem richtigen Training bleibt man dennoch standfest. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn)
Auf regennasser Straße wird der Gang auf High Heels schnell zur Herausforderung – mit dem richtigen Training bleibt man dennoch standfest. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn)
Auf regennasser Straße wird der Gang auf High Heels schnell zur Herausforderung – mit dem richtigen Training bleibt man dennoch standfest. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn)

Im Alltag, bei Events oder zu besonderen Anlässen: Schuhe mit hohen Absätzen sind für viele Menschen das Nonplusultra und runden Outfits ab. So angesagt sie allerdings sind, so schwierig kann es sein, in ihnen den nötigen Halt zu finden oder unbeschwert von A nach B zu kommen. Doch der schmerzfreie Gang auf Pumps und Co. ist kein Hexenwerk und lässt sich mit ein paar Übungen und cleveren Tricks Schritt für Schritt lernen.

1. Langsam anfangen und nicht zu hoch greifen

Klar, wie ein Topmodel auf mörderischen High Heels und mit einem verführerischen Hüftschwung zu stolzieren, sieht toll aus - ist aber wenig alltagstauglich. Direkt mit Neun-Zentimeter-Stilettos zu starten, ist laut Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut daher keine gute Idee. „Ich würde mit Blockabsätzen anfangen. Sie bieten mehr Auftrittsfläche und damit Stabilität. Fünf bis sechs Zentimeter sind ideal zum Üben.“

Auch Stiefeletten oder Stiefel geben Einsteigerinnen und Einsteigern Halt, weil sie den Knöchel umschließen. Ein Plateau kann zusätzlich helfen, da sich so die effektive Absatzhöhe verringert. Dann dürften es auch bis zu sieben Zentimeter sein. Die ersten Schritte sollten zu Hause stattfinden, auf sicherem Untergrund. Erst im Wohnzimmer, danach auf kurzen Wegen draußen. Das kann etwa der Gang zum Briefkasten sein oder der Spaziergang zum Bäcker. 

Wichtig: kleine Schritte, die Ferse setzt zuerst auf, dann über den Ballen abrollen. Denn Schuh ist nicht gleich Schuh und in Sneakern läuft man anders als in Pumps. „Da macht man größere Schritte, läuft schneller, setzt den Fuß anders auf“, so Claudia Schulz.

2. Auf den richtigen Schuh kommt es an

Auch wenn High Heels ihre hohen Absätze eint, gibt es dennoch große Unterschiede. So wie nicht jede Jeans zu jeder Figur passt, sitzt auch nicht jeder Schuh an jedem Fuß gleich. Die Passform ist also entscheidend. Schuhe dürfen weder zu eng noch zu groß sein. „Zu große Modelle führen dazu, dass man mit den Zehen krallt und hinten herausschlüpft – das sieht nicht nur wackelig aus, sondern verursacht schnell Schmerzen“, so Schulz.

Ein breiter Absatz stabilisiert, eine rutschfeste oder leicht angeraute Sohle gibt Halt. Bei Schuhen empfiehlt es sich außerdem, sie im Geschäft schon mal anzuprobieren und ein paar Schritte in ihnen zu gehen. „Ganz glatte Ledersohlen sind gefährlich, sie werden rutschig, gerade bei Nässe. Man kann sie aber ganz einfach mit Schmirgelpapier aufrauen“, empfiehlt die Expertin.

3. Training für Füße, Waden und die Balance

High Heels erfordern Muskelkraft, besonders in den Füßen, Waden und Sprunggelenken. „Wer immer nur Sneaker trägt, hat die entsprechende Muskulatur gar nicht“, so Schulz. Doch dagegen kann man etwas tun. Anna-Maria Simantira, Funktionsoberärztin an der Schön Klinik München Harlaching, rät, die betroffenen Bereiche gezielt zu dehnen und zu kräftigen.

„Durch das ständige Tragen hoher Absätze verkürzt sich die Wadenmuskulatur und die damit verbundenen Hamstrings, also die rückseitige Oberschenkelmuskulatur.“ Simantira betont, dass es wichtig sei, die Waden, die Plantarfaszie und die Oberschenkelrückseite inklusive Gesäßmuskulatur regelmäßig zu dehnen.

„Die Wade muss kräftig sein, um nicht zu verkrampfen, während man High Heels trägt. Zur Kräftigung eignen sich sogenannte Lift-ups, also das Erheben auf den Zehenspitzenstand“, sagt sie. Das könne man etwa einbeinig beim Zähneputzen üben oder auf Treppenstufen. „Dadurch übt man in alltäglichen Situationen die sogenannte Propriozeption ein, also die Wahrnehmung der eigenen Körperlage und -haltung im Raum.“

4. Geeignete Übungen für das Tragen von hohen Schuhen

Neben den schon genannten „Lift-ups“ sollte man auch seine Balance trainieren, so werden Stabilität und Gleichgewicht gestärkt. Dafür kann man versuchen, mehrere Sekunden auf einem Bein zu stehen und auf niedrigen Mauern oder im Wald über umgefallene Baumstämme zu laufen. 

Selbst die Füße lassen sich mit einer kleinen Bewegung kräftigen, indem man versucht, ein Handtuch mit den Zehen zu greifen und anzuheben. Entscheidend ist das „Greifen“ des Handtuchs mit den Zehen, die Hacke kann dafür am Boden bleiben. So werden die sonst wenig beanspruchten Muskeln gezielt gestärkt.

5. Schutz für Füße und Rücken

Man hört immer wieder, wie schädlich das Tragen von hohen Absätzen für den Rücken sein soll. Aber was ist dran an diesem Mythos? „Viele Frauen kommen mit hohen Schuhen erstaunlich gut zurecht, andere haben schon nach kurzer Zeit Schmerzen oder Blasen“, so Simantira. Es gibt keine Regel, wie lange man auf hohen Schuhen unterwegs sein darf. „Grundsätzlich sollte man High Heels in Maßen tragen und den Füßen regelmäßig Auszeiten gönnen“, rät die Funktionsoberärztin.

Das Gewicht verlagert sich in hohen Schuhen verstärkt auf den Vorfuß, der Rücken wird dadurch vermehrt belastet. Um den Druck abzufedern, helfen Gel- oder Ballenpads. Sie sorgen für ein weicheres Gefühl und lassen einen länger aushalten. „Einen Tipp, den ich manchmal anwende, wenn ich aus Schuhen hinten rausrutsche, sind Fersenstopper. Man klebt sie in den Fersenbereich und sie wirken wie kleine Kissen“, so Claudia Schulz. Wer merkt, dass die Schuhe anfangen zu scheuern, sollte sie nach Möglichkeit wechseln – und neue High Heels niemals direkt stundenlang auf einem Event tragen.

6. Eleganz beginnt mit der richtigen Körperhaltung

Ein schöner und unbeschwerter Gang in hohen Schuhen entsteht durch Balance und Körperspannung. Früher hat Claudia Schulz Italienerinnen dabei bestaunt, wie sie mit einem Buch auf dem Kopf das Gehen geübt haben. „Der Blick nach vorn, Schultern zurück, Hüfte locker – so wirkt der Gang sicher und elegant statt wackelig.“

Wer also regelmäßig übt, baut die nötige Muskelkraft und das Selbstvertrauen auf und merkt bald: High Heels können einen bestens durch den Alltag begleiten. Wenn man nur weiß, wie.

© dpa-infocom, dpa:251119-930-315528/1


Von dpa
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