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Veröffentlicht am 23.09.2025 17:36

„Mobitracker“: Kein Ortungsdienst, sondern Abofalle

Wer sein Handy verliert, möchte es schnellstmöglich wiederbekommen. Das nutzen Betrüger im Internet aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Wer sein Handy verliert, möchte es schnellstmöglich wiederbekommen. Das nutzen Betrüger im Internet aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Wer sein Handy verliert, möchte es schnellstmöglich wiederbekommen. Das nutzen Betrüger im Internet aus. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Auf verzweifelte Menschen, denen ihr Smartphone abhandengekommen ist, hat es eine Betrugsseite namens „Mobitracker“ abgesehen. Wer etwa über Suchmaschinen auf die Seite kommt und dort seine Handynummer eingibt, dem wird eine erfolgreiche Ortung des Geräts vorgegaukelt, warnt das Verbraucherschutzportal „Watchlist Internet“.

Für nur wenige Cent soll man die vollständigen Ortungsinfos abrufen können, so das Versprechen auf der Seite. So sollen Opfer dazu gebracht werden, ihre Kreditkartendaten einzugeben. Wer das tut, schließt aber tatsächlich unwissentlich ein Abo ab, das monatlich umgerechnet knapp 50 US-Dollar kostet. Dieser Hinweis wird aber nur sichtbar, wenn man auf ein kleines Fragezeichen hinter dem Cent-Betrag klickt oder geklickt hätte.

Wer kündigen will, landet auf der nächsten ominösen Seite

Und es wird noch perfider: Wer versucht, das „Abo“ über die „Mobitracker“-Seite zu kündigen, wird auf die nächste betrügerische Seite namens „Tryhelp“ weitergeleitet, vor der Virenschutzprogramme warnen, so die Verbraucherschützer.

Sie raten Betroffenen grundsätzlich, untergeschobene Abos schriftlich beim jeweiligen Unternehmen zu kündigen, dabei auch die Rückzahlung abgebuchter Beträge zu verlangen - und klar auszuführen, dass der Abo-Vertrag unter falschen Voraussetzungen zustande gekommen und deshalb nichts rechtsgültig ist.

Unbedingt Bank und Kreditkartenanbieter informieren

Allerdings fehlt sowohl der „Mobitracker“- als auch der „Tryhelp“-Seite ein Impressum - von Kontaktmöglichkeiten ganz zu schweigen. Deshalb ist es den Verbraucherschützern zufolge umso wichtiger, den Kreditkartenanbieter zu informieren und die Situation zu schildern. Dieser wisse genau, was zu tun ist - und auch, ob eine Kartensperrung nötig ist.

In jedem Fall sollten Abofallen-Opfer ihre Konto- beziehungsweise Kreditkartenabrechnungen einige Wochen lang genau auf weitere dubiose Abbuchungen hin kontrollieren - und im Zweifel wieder die Bank informieren.

Besser mit Ortungsdiensten von iOS und Android vorsorgen

Wer für den Fall, dass das Smartphone verloren geht oder gestohlen wird, vorsorgen möchte, kann die Ortungsfunktionen der Betriebssystem-Anbieter aktivieren.

Bei Apple-Geräte ist das die „Wo ist?“-Funktion. Und bei Google nennt sich die entsprechende Funktion „Mein Gerät finden“.

© dpa-infocom, dpa:250923-930-76070/1


Von dpa
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