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Veröffentlicht am 11.11.2025 06:00

Neue und wichtige Projekte für eine starke Zukunft

Zusammenhelfen ist am besten: Auf der jüngsten Ausbildungsbörse schmierten Kernfranken-Bürgermeister Butterbrezen und belegten Wurstsemmeln selbst. (Foto: Florian Schwab)
Zusammenhelfen ist am besten: Auf der jüngsten Ausbildungsbörse schmierten Kernfranken-Bürgermeister Butterbrezen und belegten Wurstsemmeln selbst. (Foto: Florian Schwab)
Zusammenhelfen ist am besten: Auf der jüngsten Ausbildungsbörse schmierten Kernfranken-Bürgermeister Butterbrezen und belegten Wurstsemmeln selbst. (Foto: Florian Schwab)

Der Vorsitzende der Kommunalen Allianz Kernfranken ist der Bürgermeister von Sachsen, Bernd Meyer. In dieser Allianz sind acht Kommunen aus dem östlichen Landkreis Ansbach zusammengeschlossen, um die Region weiterzuentwickeln und für die Zukunft stark zu machen.

„Denn nur gemeinsam können wir uns den Herausforderungen im ländlichen Raum stellen und eine attraktive Region zum Leben, Arbeiten und Erholen sein“, so Meyer. Die Themen, die in der Allianz bearbeitet werden, sind weit gespannt. Sie reichen von dem landwirtschaftlichen Kernwegekonzept, dem Leerstandsmanagement, Wirtschaftsförderung, Azubi-Messe oder Ausbau und Erhaltung von Wander- bzw. Radwegen. „Immer versuchen wir miteinander die besten Lösungen für uns alle zu finden“.

Mitglieder in der Allianz sind Bruckberg, Dietenhofen, Heilsbronn, Lichtenau, Neuendettelsau, Petersaurach, Sachsen b. Ansbach und Windsbach. Bereits 2004 wurde in der Region von sechs Gemeinden die Allianz „Komma,A“ gegründet. Mit der Aufnahme von Lichtenau und Sachsen b. Ansbach in die Allianz gab man sich 2016 den Namen Kernfranken. Am 19. Oktober 2017 wurde der Grundstein für den Verein „Kommunale Allianz Kernfranken e.V.“ gelegt.

Alle acht Gremien-Beschlüsse lagen vor, sodass der Gründungsveranstaltung nichts mehr im Wege stand. In dem formalen Akt wurde der Windsbacher Bürgermeister Matthias Seitz zum Vorsitzenden und Sachsens Bürgermeister Hilmar Müller zu seinem Stellvertreter gewählt. Kassenprüfer wurden der Heilsbronner Bürgermeister Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer und der Neuendettelsauer Bürgermeister Gerhard Korn.

Mit Patrick Steger wurde im Juli 2018 ein hauptamtlicher Mitarbeiter der Allianz gefunden. Er kümmert sich seitdem um die Umsetzung der Projekte aus dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept und die Verwaltung des Vereins. Seit Januar 2020 hat die Gemeinde Sachsen b. Ansbach den Vorsitz inne. Vorsitzender war bis Ende März Hilmar Müller, danach wurde sein Nachfolger im Amt des Bürgermeisters, Bernd Meyer qua Amt zum Vorsitzenden des Vereins. Als Stellvertreterin wurde die Gemeinde Bruckberg mit Bürgermeisterin Ursula Weiß gewählt.

In den Mitgliedsgemeinden tut sich einiges. Fangen wir mit der Marktgemeinde Lichtenau an. Die derzeit schwierige wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch in den Einnahmen des Marktes Lichtenau wider, so berichtet deren Bürgermeister Markus Nehmer. Umso erfreulicher sei es, dass es gelungen ist, ein großes Logistikunternehmen in dem Gewerbegebiet, unmittelbar an der Ausfahrt der A6 anzusiedeln. Hier werden in naher Zukunft zirka 100 Arbeitsplätze entstehen, die sich nicht nur auf den Markt Lichtenau, sondern auch für die nähere Region positiv auswirken werden, so ist sich Nehmer sicher.

Lichtenau ist nicht nur das überörtliche Gewerbe wichtig. Ebenso sollen sich die heimischen Gewerbetreibenden entwickeln können. Als positives Beispiel hierfür der Bürgermeister die Erweiterung eines Zimmereibetriebes im Ortsteil Unterrottmanndorf. Neben diesen beiden gelungenen Projekten wurde in den letzten Jahren ein vorhandenes Gewerbegebiet erweitert, um Entwicklungsmöglichkeiten für vorhandene Gewerbetreibende zu bieten. Dadurch wird es im begrenzten Umfang möglich sein, neue Gewerbeflächen anzubieten. Lichtenau stand und steht der Produktion von erneuerbarer Energie positiv gegenüber.

Der Marktgemeinderat hat bereits vor Jahren Projekte dieser Art unterstützt. Positiv wirkt sich nun die regionale Wertschöpfung für die Bürger und dem Markt Lichtenau aus. Die Gemeinde ist bestrebt, diese gute Entwicklung weiterzuführen und möchte deshalb gemeinsam mit den umliegenden Kommunen neue Projekte dieser Art, z.B. ein gemeinsamer Windpark, realisieren. Ob es dazu kommen wird, wird die Zukunft zeigen. Aber auch die örtliche Infrastruktur ist ein Dauerthema. Sei es die Sanierung und Erneuerung des Kindergartens, der Grundschule oder die Ansiedlung eines Hausarztes.

Das Freibad, das Jugendzentrum, aber auch der jährliche stattfindende Weihnachtsmarkt sind wichtige Einrichtungen, die Lichtenau lebens- und liebenswert machen. Sie sollen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Marktes unterstützt und erhalten werden. Umso bedauerlicher ist es, dass die örtliche Nahversorger für die Bevölkerung weggefallen ist. Die Standortsuche für einen modernen und zeitgemäßen Supermarkt zeigt sich schwierig. Ob es gelingt, bei den zunehmend strengeren Vorschriften einen geeigneten Standort zu finden, bleibt abzuwarten.

Neuendettelsaus Bürgermeister Christoph Schmoll berichtet über seine Gemeinde: „Neuendettelsau steht wirtschaftlich auf einem soliden Fundament – auch wenn die finanziellen Belastungen für Kommunen insgesamt deutlich steigen. Die Anforderungen an Verwaltung, Infrastruktur, Bildung, Klimaschutz und soziale Aufgaben wachsen stetig, während gleichzeitig die Abgabenlasten gegenüber übergeordneten Ebenen zunehmen. Das schränkt unseren finanziellen Handlungsspielraum spürbar ein und verlangt sorgfältige Prioritätensetzung. Dennoch gelingt es uns, unsere Projekte verantwortungsvoll zu planen und mit Augenmaß umzusetzen. Das ist nicht selbstverständlich und zeugt von der wirtschaftlichen Stabilität und Weitsicht unserer Gemeinde.

Ein herausragendes Beispiel für gelungene kommunale Initiative ist die Eröffnung unseres kommunal geführten Gesundheitszentrums Anfang des Jahres 2025. Die Gründung dieser Einrichtung war eine echte Herkulesaufgabe, die Verwaltung und Gemeinderat viel Engagement abverlangt hat – rechtlich, organisatorisch und finanziell. Heute können wir mit Stolz sagen: Es war machbar. Dank des großen Einsatzes unseres Teams ist es gelungen, die ärztliche Versorgung vor Ort langfristig zu sichern. Die positive Resonanz der Bevölkerung zeigt, wie wichtig dieser Schritt war.

Auch in der interkommunalen Zusammenarbeit gehen wir neue Wege. Mit der Gründung des Zweckverbands Kernfranken haben wir die partnerschaftliche Kooperation mit unseren Nachbarkommunen auf eine neue Ebene gehoben. Neuendettelsau übernimmt dabei den Vorsitz und wird künftig Sitz des Zweckverbandes. Diese engere Zusammenarbeit eröffnet Chancen in Bereichen wie Verkehrsüberwachung, EDV-Betreuung und der ländlichen Entwicklung.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Orts- und Bauentwicklung. Mit dem geplanten Wohnquartier „Oberer Schaltengarten“ entsteht auf rund 6,4 Hektar hinter dem Bahnhof ein modernes, durchgrüntes Stadtquartier mit 315 Wohneinheiten, nachhaltiger Energieversorgung und kurzen Wegen für Rad- und Fußverkehr.

Parallel dazu wurde das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) abgeschlossen – ein strategischer Leitfaden, der die Entwicklung Neuendettelsaus in den kommenden 10 bis 15 Jahren maßgeblich prägen wird. Das ISEK umfasst Themen wie Wohnen, Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz sowie Wirtschaft und legt konkrete Entwicklungsziele fest: etwa die Stärkung der Ortsmitte, die Schaffung zentraler Treffpunkte, mehr Grünräume und eine erhöhte Verkehrssicherheit. Eine Vielzahl kleinerer und größerer Maßnahmen bilden die Grundlage, um diese Ziele nach und nach umzusetzen – flexibel, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert.

Ein zentrales Zukunftsprojekt unserer Gemeinde ist der Neubau der Grund- und Mittelschule. Wichtige Planungsschritte wie Sicherheits- und Raumkonzept, Freiflächen- und Bebauungsplanung sind bereits erfolgt. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine moderne, sichere und zukunftsfähige Lernumgebung.

Von ebenso großer Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität unserer Gemeinde ist die Entwicklung eines neuen Gewerbegebiets. Ziel ist nicht allein, Gewerbesteuereinnahmen zu steigern, sondern vor allem, neue Arbeitsplätze zu schaffen und so die Zahl der Auspendler zu reduzieren. Neuendettelsau hat hier in den vergangenen Jahren an Dynamik verloren – diese Entwicklung wollen und müssen wir umkehren, um die Lebensqualität, Kaufkraft und Zukunftsperspektiven vor Ort zu sichern.

Im Zusammenhang damit wurde auch über den möglichen Standort Aich am Hirtenbuck diskutiert. Der Gemeinderat hat mit seinem Aufstellungsbeschluss zunächst nur die Absicht bekundet, dort ein Gewerbegebiet prüfen zu wollen. Eine Nachverdichtung im Ort oder eine Erweiterung bestehender Gewerbeflächen sind nicht realisierbar, weshalb der Standort Aich aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an der Autobahn in Betracht gezogen wurde. Wir wissen, dass es in der Bevölkerung dazu Bedenken gibt, insbesondere hinsichtlich möglicher Lärmbelastungen.

Diese nehmen wir sehr ernst. Gleichzeitig bietet das Vorhaben auch Chancen – etwa zur Verbesserung der Verkehrssituation an der Kreuzung bei Aich durch geeignete Maßnahmen. Die Anliegen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben für uns hohe Priorität. Wir werden die Planungen transparent gestalten und gemeinsam Lösungen finden, die den Interessen aller gerecht werden.

Insgesamt zeigt sich: Neuendettelsau ist eine Gemeinde, die handelt, gestaltet und Verantwortung übernimmt – für eine stabile wirtschaftliche Basis, für gute Lebensqualität und für eine nachhaltige Entwicklung. Wir investieren gezielt in Gesundheitsversorgung, Bildung, Infrastruktur und Wirtschaft – und damit in die Zukunft unserer Bürgerinnen und Bürger.
Mein Dank gilt allen, die diese Entwicklungen mittragen – im Gemeinderat, in der Verwaltung und in unserer engagierten Bürgerschaft.”

Aus der Gemeinde Petersaurach berichtet Bürgermeister Herbert Albrecht: „Die Gemeinde verfügt mit seinen 13 Ortsteilen und knapp 5.000 Einwohnern über zwei Haltepunkte an der Hauptstrecke Nürnberg-Stuttgart und über einen Haltepunkt an der Nebenstrecke (Löhe-Express) nach Windsbach. Damit dürfte Petersaurach in seiner Größenklasse einen Rekord halten. Mit der B 14 und der BAB A 6, die beide das Gemeindegebiet durchschneiden, verfügt Petersaurach für eine optimale Infrastruktur. Trotz dieser Standortvorteile können keine freien Gewerbeflächen angeboten werden, sodass im Hinblick auf Gewerbe und Wirtschaftswachstum weiterhin wenig zu berichten ist.

Die Hoffnung besteht, dass der größte und wichtigste Arbeitgeber in Petersaurach auch weiterhin wirtschaftliche Erfolge erzielt, nachdem die Zukunft hinsichtlich Energiekosten und Fachkräftemangel weiterhin schwer einzuschätzen ist. Im Bereich der Kinderbetreuung sind wir zwischenzeitlich gut aufgestellt und die Sanierung der Schulturnhalle ist auf den Weg gebracht. Neben dieser positiven Entwicklung ist der gemeindliche Abwasserbereich das zentrale Thema, das die Gemeinde in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird.

Erste wichtige Schritte sind bereits getan, da mit der hoffentlich noch in diesem Jahr anstehenden Fertigstellung der Kläranlage in Adelmannssitz einer erster Meilenstein im Gesamt-Sanierungskonzept erreicht sein wird. Besonders sehenswert sind der Lehr- und Schaugarten, die Weidenkapelle und zwei Besinnungswege, die zum Entspannen und Nachdenken dienen.“

Heilsbronns Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer stellt die Entwicklung in seiner Stadt so dar: „Heilsbronn mit seinen Ortsteilen ist eine Stadt, die Tradition, Lebensqualität, gute Infrastruktur und wirtschaftliche Stärke auf besondere Weise verbindet. Somit ist unsere Stadt sowohl ein attraktiver Wohnort wie auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort.

Unsere Unternehmen, Handwerksbetriebe und Dienstleister auf der einen, wie die vielen Vereine und Initiativen auf der anderen Seite prägen das Gesicht Heilsbronns und seiner Ortsteile. Sie schaffen Arbeitsplätze, bieten Ausbildungsmöglichkeiten und tragen mit ihrem Engagement wesentlich zum sozialen und kulturellen Leben in unserer Stadt bei.

Damit Heilsbronn auch in Zukunft attraktiv bleibt, investieren wir gezielt in die Weiterentwicklung unserer Infrastruktur. Mit der Sanierung der Hauptstraße haben wir ein wichtiges Projekt angestoßen, das nicht nur der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität dient, sondern auch unsere Innenstadt nachhaltig beleben soll. Sie ist das Herz unserer Stadt – und dieses Herz wollen wir gemeinsam mit Ihnen wieder stärker zum Schlagen bringen.

Ein weiteres Großprojekt ist die Sanierung unserer Grundschule mit integriertem Hort – die größte Investitionsmaßnahme, die Heilsbronn bislang auf den Weg gebracht hat. Damit setzen wir ein klares Zeichen für Familienfreundlichkeit, Bildung und die Zukunft unserer Kinder. Auch im Bereich der Abwasserbeseitigung sowie des Hochwasserschutzes stehen erhebliche Investitionen bevor. Eine moderne, zuverlässige Infrastruktur ist Grundlage für Lebensqualität, Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung – und genau dafür schaffen wir jetzt die Voraussetzungen.

Darüber hinaus planen wir am Kreisverkehr den Bau eines medizinischen Dienstleistungszentrums, um die ärztliche Versorgung in Heilsbronn dauerhaft sicherzustellen. Eine gute medizinische Versorgung ist ein weiterer zentraler Standortfaktor – für Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden. All diese Maßnahmen zeigen: Heilsbronn entwickelt sich weiter – mit Weitblick und klarer Perspektive, aber mit klarer Perspektive. Dabei setzen wir auf Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Akteuren in unserer Stadt. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft unserer Stadt gestalten.”
Alexander Biernoth

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