2025 erhielten in Bayern 158 Ärzte staatliche Prämien für ihre Praxen im ländlichen Raum. „Die Verfügbarkeit einer ärztlichen Versorgung darf nicht von der Postleitzahl abhängen. Deshalb setze ich mich dafür ein, noch mehr Medizinerinnen und Mediziner für die Arbeit im ländlichen Raum zu gewinnen“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Die Prämien seien für Niederlassungen, Gründungen von medizinischen Versorgungszentren und Filialbildungen vergeben worden.
Konkret bekamen die Prämie 89 Hausärzte, zwei Frauenärzte, 14 Kinderärzte, sechs Augenärzte, zwei Hautärzte, vier HNO-Ärzte, zwei Neurologen, zwei Chirurgen/Orthopäden und zwei Urologen. Außerdem sei sie bis Mitte Dezember an 14 Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie 21 Psychotherapeuten vergeben worden.
„Das zeigt ganz klar, dass wir in Bayern mit der Landarztprämie den richtigen Weg eingeschlagen haben. Diese bayerische Förderung wirkt, unsere Maßnahmen kommen an – direkt vor Ort bei den Menschen“, betonte Gerlach.
Mit der Landarztprämie sollen Niederlassungen von Ärztinnen und Ärzten in ländlichen Regionen mit bis zu 60.000 Euro unterstützt und Praxisgründungen und -übernahmen erleichtert werden. Psychotherapeutinnen und -therapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten.
Voraussetzung ist, dass sich die Medizinerinnen und Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern niederlassen. Sie wurde im Jahr 2012 eingeführt und Anfang 2021 zur derzeitigen Landarztprämie weiterentwickelt.
Bei Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Des Weiteren haben die Niederlassungen in Gemeinden zu erfolgen, die nicht überversorgt sind. Ärztinnen und Ärzte können auch dann eine Prämie erhalten, wenn sie eine schon bestehende Praxis übernehmen. Seit 2012 wurden so bereits 1.477 Ärztinnen und Ärzte finanziell unterstützen.
„Vor allem im ländlichen Raum steht die ambulante Versorgung vor großen Herausforderungen. Schon heute sind rund 350 Hausarztsitze nicht besetzt“, sagte Gerlach. Die demografische Entwicklung werde den Ärztemangel noch weiter verschärfen. Der Altersdurchschnitt im hausärztlichen Bereich liegt derzeit bei rund 55 Jahren. Rund 36 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte seien 60 Jahre oder älter.
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