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Veröffentlicht am 20.08.2023 09:02

Premier besichtigt vor Wasser-Verklappung Fukushima

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. (Foto: Shohei Miyano/Kyodo News/AP/dpa)
Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. (Foto: Shohei Miyano/Kyodo News/AP/dpa)
Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. (Foto: Shohei Miyano/Kyodo News/AP/dpa)

Japans Regierungschef Fumio Kishida will nach einem Kurzbesuch der Atomruine Fukushima die Fischereiverbände von der Sicherheit der geplanten Einleitung aufbereiteten Kühlwassers ins Meer überzeugen. Die Einleitung sei ein langfristig angelegtes Unterfangen, „und es ist notwendig, sich kontinuierlich und genau damit zu befassen“, sagte Kishida am Sonntag nach einer Besichtigung der Atomanlage japanischen Medien.

Am Montag wollte er sich in Tokio mit dem Vorsitzenden der Nationalen Vereinigung der Fischerverbände (Zengyoren) treffen und um Verständnis für das Vorhaben werben. Auf die Frage, wann die Wassereinleitung beginnen soll, wurde Kishida mit den Worten zitiert: „Ich muss mich zu diesem Zeitpunkt zurückhalten.“

Laut japanischen Medienberichten will Kishida am Dienstag mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen, um den Zeitpunkt des Beginns der Verklappung des aufbereiteten Kühlwassers zu entscheiden. Es wird erwartet, dass es Ende dieses Monats oder Anfang September so weit sein wird. Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Weil der Platz ausgeht, soll das Wasser über einen in den Pazifik gebauten, einen Kilometer langen Tunnel ins Meer geleitet werden. Die Entsorgung der 1,3 Millionen Tonnen soll 30 Jahre dauern.

Heftiger Widerstand aufseiten der Fischer

Vor der Verklappung wird das Wasser behandelt. Das Filtersystem kann allerdings das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern. Der Betreiberkonzern Tepco will das Wasser daher so verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche. Seit die Regierung vor zwei Jahren den Freisetzungsplan ankündigte, stößt er auf den heftigen Widerstand japanischer Fischereiorganisationen, die befürchten, dass der Ruf ihrer Erzeugnisse weiter beschädigt wird. Sie versuchen sich seit dem Super-Gau geschäftlich zu erholen.

Außer bei den heimischen Fischern stößt das Vorhaben der Regierung auch in Nachbarländern wie China auf große Bedenken. Kishidas Kurzbesuch in der Atomruine erfolgte unmittelbar nach seiner Rückkehr von einem Gipfeltreffen mit den USA und Südkorea in Camp David nahe Washington. Vor dem Rückflug sagte er japanischen Reportern: „Ich glaube, wir haben die letzte Phase erreicht, in der die Regierung eine Entscheidung auf der Grundlage umfassender Überlegungen treffen sollte“.

© dpa-infocom, dpa:230820-99-893537/2


Von dpa
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