Nach nur rund zweieinhalb Jahren muss sich die SPD in Bayern im September schon wieder einen neuen Generalsekretär suchen. „Ich habe mich entschlossen, beim nächsten Landesparteitag nicht mehr als Generalsekretärin zur Verfügung zu stehen“, sagte die Landtagsabgeordnete Ruth Müller der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung (Freitag).
Auf dem SPD-Landesparteitag am 27. und 28. September in Landshut stehen turnusmäßige Neuwahlen auf dem Programm. Nach dem bisherigen Vernehmen will SPD-Landeschefin Ronja Endres dann erneut für ihren Posten kandidieren. Seit dem Rückzug von Florian von Brunn aus dem Landesvorsitz führt Endres den Landesverband alleine an.
Müller hatte den Posten im Januar 2023 übernommen, nachdem ihr Vorgänger Arif Tasdelen sein Amt hingeschmissen hatte. Parteiintern war ihm vorgeworfen worden, er habe sich jungen Frauen gegenüber unangemessen - aber nicht irgendwie strafrechtlich relevant - verhalten.
Müller erklärte nun, sie habe für die Partei das Amt in schwierigen Zeiten und auch nur auf Zeit übernommen: „Für mich war immer klar: Als einzige Landtagsabgeordnete in einem großen Flächenbezirk wie Niederbayern möchte ich auf die Dauer noch genügend Zeit für die Menschen und Belange vor Ort haben.“ Die Wahlkreisarbeit und die Kommunalwahl im Jahr 2026 stünden ab Herbst für sie im Vordergrund.
Müller sitzt seit zwölf Jahren als Abgeordnete im bayerischen Landtag, sie ist 58 Jahre alt, lebt seit Jahrzehnten im niederbayerischen Pfeffenhausen und hat einen Sohn. In der SPD ist sie seit 2002 Mitglied. Von 2021 bis 2024 war Müller stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Landtagsfraktion.
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