„Schindlers Liste“ in München ausgestellt | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 06.06.2024 21:31

„Schindlers Liste“ in München ausgestellt

Raimund Paleczek zeigt Charlotte Knobloch die Sonderausstellung „Oskar Schindler - Lebemann und Lebensretter“. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Raimund Paleczek zeigt Charlotte Knobloch die Sonderausstellung „Oskar Schindler - Lebemann und Lebensretter“. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Raimund Paleczek zeigt Charlotte Knobloch die Sonderausstellung „Oskar Schindler - Lebemann und Lebensretter“. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Oskar Schindler wurde zum Held, weil er mit seiner Frau Emilie 1200 Juden vor den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten rettete. Nun widmet das Sudetendeutsche Haus dem sudetendeutschen Unternehmer (1908-1974) zu dessen 50. Todestag eine Ausstellung. „Oskar Schindler - Lebemann und Lebensretter“ heißt sie, am Donnerstagabend wurde sie eröffnet.

„Lebensstil und Lebenswandel Oskar Schindlers entsprechen nicht den allgemeinen Vorstellungen von einem Helden. Leichtfertiger Umgang mit Geld und mit Frauen, die Tätigkeit als Agent der Wehrmachtsspionage und als Kriegsgewinnler zeichnen eher das Bild eines charakterschwachen Menschen“, heißt es in der Ausstellungsankündigung. „Aber in den dunkelsten Stunden Europas während des Zweiten Weltkrieges und der Schoah wurde aus dem Lebemann Schindler der Lebensretter Schindler und aus den Geretteten die „Schindlerjuden““.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Schindlers berühmte Listen, die auch titelgebend waren für den Film von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993, der einer breiten Öffentlichkeit erst bekannt machte, was Schindler geleistet hatte.

Von diesen Listen wurden mehrere Fassungen erstellt, wie das Sudetendeutsche Haus mitteilte - eine ist den Angaben zufolge nun in München sogar erstmals zu sehen: das Original einer zweiseitigen Liste vom 29. Januar 1945.

Auf ihr stehen die Namen von 81 jüdischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Golleschau einem Nebenlager des KZ Auschwitz, die Schindler aufnahm und rettete.

Doch auch die Liste, die durch den Film bekannt wurde, ist Teil der Ausstellung. Die 1098 Namen darauf, die Juden, die er in seiner Fabrik in Krakau rettete, werden in einer Installation visualisiert. In Audioaufnahmen kommen Gerettete zu Wort und Schauspieler Friedrich von Thun verleiht Schindler für dessen bewegende Abschiedsrede am 8. Mai 1945 seine Stimme.

Die Ausstellung soll bis zum 27. Oktober zu sehen sein.

© dpa-infocom, dpa:240606-99-303986/2


Von dpa
north