Das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommt am Sonntag zu seiner Jahrestagung in Würzburg zusammen. Das Schwerpunktthema lautet „Flucht, Migration und Menschenrechte“. Die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich, sagte vorab: „Jeder Mensch hat die gleiche Würde – egal, woher er kommt.“ Dies werde in der aufgeheizten Debatte um Begrenzung und Abschiebung allzu häufig ausgeblendet. „Als Kirchen werden wir weiterhin Schwache schützen und für die Menschenrechte von Geflüchteten eintreten.“ Auf der bis Mittwoch dauernden Tagung werden unter anderem Beschlüsse zu gesellschaftlichen Fragen gefasst.
Das Treffen beginnt mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst in der evangelischen St. Stephan-Kirche, in dem der bayerische Landesbischof Christian Kopp die Predigt halten soll. Zu Beginn des Plenums ist ein Grußwort von Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, angekündigt. Am Montag steht die Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt auf der Tagesordnung.
Vor einem Jahr war die damalige EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus während der Tagung der 128 Synoden-Mitglieder unter Druck geraten, weil sie vor vielen Jahren gewusst haben soll, dass ein damaliger Kirchenmitarbeiter sexuell übergriffig handelte. Die Theologin bestritt dies, trat aber als Ratsvorsitzende und Präses der Landeskirche von Westfalen zurück, um Betroffenen sexualisierter Gewalt nicht mit Schlagzeilen durch einen Verbleib im Amt zu schaden, wie sie damals sagte.
Amtierende Ratsvorsitzende ist seit Kurschus' Rücktritt die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. Am Dienstag wird der EKD-Ratsvorsitz für die verbleibenden Jahre der aktuellen Amtsperiode bis 2027 gewählt. Als Dachorganisation von 20 Landeskirchen vertritt die EKD mit Sitz in Hannover 18,6 Millionen evangelische Christinnen und Christen in 12.500 Kirchengemeinden.
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