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Veröffentlicht am 22.11.2024 05:02

Umweltverband BUND bezweifelt Transparenz bei Endlagersuche

Rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll müssen in Deutschland sicher in einem Endlager untergebracht werden. Die Suche nach dem Standort wird noch lange andauern. (Archivbild) (Foto: Sina Schuldt/dpa)
Rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll müssen in Deutschland sicher in einem Endlager untergebracht werden. Die Suche nach dem Standort wird noch lange andauern. (Archivbild) (Foto: Sina Schuldt/dpa)
Rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll müssen in Deutschland sicher in einem Endlager untergebracht werden. Die Suche nach dem Standort wird noch lange andauern. (Archivbild) (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Vor dem Auftakt des dritten Forums zur deutschen Atomendlagersuche wirft der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) der Bundesgesellschaft für Endlager (BGE) fehlende Transparenz im laufenden Suchverfahren vor. Konkret bezieht sich der Umweltverband dabei auf die Anfang November vorgelegte Karte zum Zwischenstand bei den untersuchten Gebieten. Darin hatte die BGE bereits einige Teilgebiete sozusagen aussortiert, weil das dortige Wirtsgestein nicht den Vorgaben für ein Atomendlager entspricht. Rund 44 Prozent des Bundesgebietes blieben danach weiter im Rennen um den Endlagerstandort.

Vorwurf: BGE weiß mehr, als sie veröffentlicht

„Mit der neuen „Endlager”-Karte veröffentlicht die BGE nur ungeeignete Regionen. Dabei lässt der Blick auf die Karte vermuten, dass das Unternehmen deutlich mehr Regionen bewertet hat, als es öffentlich kommuniziert“, sagte Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, der Deutschen Presse-Agentur in München. Das Schweigen zu besser geeigneten Gebieten verhindere, dass Menschen in den betroffenen Regionen sich frühzeitig in das Verfahren einbringen könnten. 

Für den Erfolg des Verfahrens sei dies jedoch von entscheidender Bedeutung. „Transparenz sorgt für Vertrauen und Akzeptanz. Diese Erkenntnis gehört zu den Grundsätzen des Standortauswahlverfahrens. Die BGE muss dem endlich folgen und die offenen Fragen zur Bewertung der Gebiete beantworten“, betonte Bandt.

Forum Endlagersuche in Würzburg bietet Platz für Diskussionen

An diesem Freitag und Samstag wird beim 3. Forum Endlagersuche in Würzburg wieder in vielen Formaten über die Endlagersuche gesprochen. Ziel der Veranstaltungen ist es, der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich aus erster Hand zu informieren und aktiv in das Verfahren einzubringen. Erwartet werden auch Christian Kühn, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und Iris Graffunder, Vorsitzende der Geschäftsführung der BGE. 

Als Belege für das Zurückhalten von Erkenntnissen nannte der Bund gut umrissene, kleinere Gebiete insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. Im Grenzgebiet zwischen Bayern und Baden-Württemberg gilt dies etwa für eine Region um die Stadt Ulm samt angrenzender Landkreise, in Thüringen und im angrenzenden Sachsen-Anhalt um kleine Gebiete im sogenannten Thüringer Becken.

BGE will bis Ende 2027 erste Phase der Endlagersuche beenden

Die BGE will bis Ende 2027 die erste Phase der Endlagersuche abschließen. Wo im Anschluss oberirdische Erkundungen stattfinden, entscheidet mit Hilfe der BGE-Expertise dann der Bundestag. Die Ergebnisse der Untersuchung sind auf der Internetseite der BGE als eine interaktive Karte veröffentlicht und werden fortlaufend aktualisiert. Bis spätestens 2050 soll so ein Lager für rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiven Müll gefunden werden, der in mehr als 60 Jahren Atomkraft angefallen ist.

© dpa-infocom, dpa:241122-930-295870/1


Von dpa
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