Manchmal kommen unerwartete Ausgaben, da kann es schnell passieren, dass man sein Konto überzieht. Doch dafür zahlen Kontoinhaber hohe Zinsen. „Die Dispozinsen liegen derzeit im Schnitt bei etwa 12 Prozent“, sagt Ania Scholz von der FMH-Finanzberatung.
Da sich die Zinsen auf ein Jahr beziehen, bedeutet dies umgerechnet auf einen Monat: „Wer einen Dispo von 1000 Euro für 30 Tage in Anspruch nimmt, zahlt dafür im Schnitt rund 10 Euro“, rechnet die Expertin vor. Innerhalb von einem Jahr würde sich der Dispo also auf 120 Euro summieren.
Der Dispokredit bietet zwar kurzfristige finanzielle Flexibilität, gehöre aber mit seinen vergleichsweise hohen Zinsen zu den teuersten Kreditformen, schreibt der Bankenverband. Umso wichtiger sei es, den Dispo schnell wieder auszugleichen. Hier kommen Tipps, wie Sie unnötige Kosten vermeiden.
Zunächst sollte man sich einen Überblick über seine Finanzen verschaffen - per Haushaltsbuch oder Onlinebanking. Das hilft dabei, zu verstehen, warum man ins Minus rutscht, so der Bankenverband. Nun kann man überlegen, wie man seine Ausgaben reduzieren und unter Umständen zusätzliche Einnahmen generieren kann.
Mit einem Rückzahlungsplan kann man festlegen, wie viel Geld man monatlich aufbringen kann - und so das Konto schnell wieder ausgleichen. In vielen Fällen kann auch eine Umschuldung eine sinnvolle Alternative sein, so die Experten.
Will man hohe Überziehungszinsen vermeiden, kann man über einen Ratenkredit nachdenken. Dabei bekommt man einen bestimmten Betrag, den man innerhalb des vorher vereinbarten Zeitraums zurückzahlen muss - in festen monatlichen Raten.
„Wer einen Ratenkredit über 5000 Euro aufnimmt und dabei eine Laufzeit von vier Jahren vereinbart, zahlt derzeit im Schnitt 7,36 Prozent. Top-Angebote für diesen Zeitraum gibt es sogar schon ab 5 Prozent“, sagt Ania Scholz. „Häufig sind auch Sondertilgungen kostenfrei möglich.“ So kann man den Kredit unter Umständen sogar schneller abbezahlen.
Der Ratenkredit hilft auch, um vorübergehende finanzielle Engpässe zu überbrücken oder dringende Anschaffungen zu stemmen. Idealerweise plant man zwar größere Anschaffungen. Doch nicht immer ist es möglich, die Dinge erst zu kaufen, wenn man genügend Geld angespart hat. Denn manchmal benötigt man etwa eine neue Waschmaschine sofort.
Langfristig sollte man seine Finanzen im Überblick behalten und sich für unvorhersehbare Ausgaben einen Notgroschen beiseitezulegen. Am besten drei Netto-Monatsgehälter, rät der Bankenverband. Ein fester Sparplan könne da helfen.
Bei Schulden sollte man den Kopf nicht in den Sand stecken. Am besten sucht man das Gespräch mit seinem Bankberater. Auch ein Schuldnerberater könne demnach in schwierigen Fällen unterstützen.
Um da an keine Betrüger zugeraten, sollte man sich an offizielle Stelle wenden, etwa in der Kommune und bei den Wohlfahrtsverbänden vor Ort nachfragen. Den Service bieten unter anderem Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiterwohlfahrt und Diakonie an. Die Beratung ist in der Regel kostenfrei.
© dpa-infocom, dpa:240920-930-237943/1