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Veröffentlicht am 07.07.2025 07:34, aktualisiert am 07.07.2025 19:40

Tretboot-Unglück: Suche nach Vermissten weiter ergebnislos

Im Eibsee wird nach einem untergegangenen Vater und seinem Sohn gesucht. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Im Eibsee wird nach einem untergegangenen Vater und seinem Sohn gesucht. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Im Eibsee wird nach einem untergegangenen Vater und seinem Sohn gesucht. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Bis zum Abend haben die Einsatzkräfte im Eibsee nach einem untergegangenen Vater und seinem Sohn gesucht - dann mussten sie die Aktion ergebnislos unterbrechen. „Die Suche ist für heute eingestellt“, sagte ein Sprecher der Polizei. Voraussichtlich gehe es am nächsten Tag weiter.

Am Samstagmittag hatte sich der Tretboot-Unfall auf dem oberbayerischen See ereignet: Das sechsjährige Kind war vom Tretboot aus ins Wasser gefallen. Sein 33 Jahre alter Vater sei sofort ins Wasser gesprungen, um das Kind zu retten, aber auch untergegangen. Der Unfall geschah laut Polizei relativ weit draußen auf dem See.

Nur Minuten nach dem Notruf begannen die Suchmaßnahmen mit zahlreichen Einsatzkräften. Auch am Sonntag waren Taucher und ein Hubschrauber vor Ort - ohne Erfolg. Am Montag ging es weiter, Taucher, Boote und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Die Ermittlungen laufen. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht, teilte die Polizei mit.

Die 34-jährige Mutter des Kindes und Frau des Mannes sowie eine vierjährige Tochter hatten sich ebenfalls auf dem Boot befunden. Sie seien psychologisch betreut worden. Die Familie stammt nach Polizeiangaben aus Bayern.

Diskussion um Schwimmwesten auf Booten

Keine Angaben machte die Polizei etwa zur Frage, ob der Junge eine Schwimmweste getragen hatte. Eine generelle Pflicht zum Tragen von Schwimmwesten auf einem solchen Tretboot auf einem See gibt es nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nicht.

Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt teilte nach dem Unglück auf dem Eibsee mit: „Schwimm- und Rettungswesten können Leben retten. Ob Tretboot, Kanu, Sportboot oder irgendein anderes Gefährt auf Gewässern: Das Tragen solcher Westen sollte selbstverständlich und zumindest für Kinder verpflichtend vorgeschrieben sein.“

Zahlreiche tödliche Unfälle

Das BRK wie auch die DLRG appellieren an Wassersportler, Schwimmwesten zu tragen, beispielsweise auch auf einem Ruderboot oder einem Standup-Paddel-Brett. Dem DLRG-Sprecher zufolge gab es bundesweit im vergangenen Jahr 33 Todesfälle mit Ruder-, Tret- und Paddelbooten. Auch gute Schwimmer könnten beispielsweise beim Sturz vom Standup-Brett ins kalte Wasser ums Leben kommen, sagte der Sprecher.

In Bayern gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche tödliche Badeunfälle. Allein seit 1. Juni seien 27 Tote gezählt worden, sagte ein BRK-Sprecher. Das seien 40 Prozent der Badetoten im gesamten Jahr 2024.

Der Eibsee ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen, direkt am Fuße der Zugspitze gelegen.

© dpa-infocom, dpa:250707-930-766395/6


Von dpa
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