TV-Sportreporterin mit Down-Syndrom will Vorbild sein | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 14.09.2024 04:03

TV-Sportreporterin mit Down-Syndrom will Vorbild sein

TV-Reporterin Anna Schmalhofer setzt sich für Gleichberechtigung ein. (Foto Produktion) (Foto: Felix Hörhager/dpa)
TV-Reporterin Anna Schmalhofer setzt sich für Gleichberechtigung ein. (Foto Produktion) (Foto: Felix Hörhager/dpa)
TV-Reporterin Anna Schmalhofer setzt sich für Gleichberechtigung ein. (Foto Produktion) (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Anna Schmalhofer hat ein klares Ziel: Gleichberechtigung. „Ich bin behindert, aber ich bin ein Mensch wie jeder andere“, sagte die 23-Jährige aus Oberbayern am Filmset ihrer Lieblingsserie „Dahoam is Dahoam“ vom Bayerischen Rundfunk (BR). Hier hat sie für eine Episode eine Gastrolle, in der sie sich selbst als Reporterin spielt. 

Für die mit Trisomie 21 geborene Schmalhofer ein Traum, der sich erfüllt. „Wir können das Gleiche machen wie andere Menschen auch. Jeder ist ein Mensch, mit oder ohne Behinderung.“ Genau das wolle sie mit ihrer Arbeit vor der Kamera zeigen. 

Im vergangenen Jahr war sie für „Sky Sport“ als Reporterin bei den Special Olympics in Berlin unterwegs. Dabei interviewte sie unter anderem Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann und Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Das war total schön und hat Spaß gemacht“, sagte Schmalhofer. Sie wolle als Vorbild zeigen, dass sie „als behindertes Mädchen das auch machen kann“.

Von der Reporterin zur Schauspielerin

Im Sommer erwähnte Schmalhofer in einem Interview, dass sie gerne bei „Dahoam is Dahoam“ oder „Sturm der Liebe“ mitspielen würde. Daraufhin habe sich der BR bei ihr gemeldet und ihr eine Gastrolle bei „Dahoam is Dahoam“ angeboten, erzählte sie. Da sei nicht lange gezögert worden. Am Drehtag in Dachau traf sie dann die Darsteller und durfte hinter die Kulissen blicken. Ein breites Grinsen zeigte, wie viel Spaß sie währenddessen hatte. Die Episode mit der 23-Jährigen soll am 27. November im BR ausgestrahlt werden.

Die öffentliche Präsenz sei aber nicht immer nur spaßig. „Es gibt auch Hater-Kommentare im Internet“, sagte Schmalhofer. „Ohne die geht es wohl nicht. Aber es ist böse, was sie schreiben. Deshalb denke ich nur an das Positive und nicht an die Hater.“ Kritik sei natürlich okay, Respektlosigkeit wolle sie keine Aufmerksamkeit schenken. „Einfach ehrlich sein und offen miteinander reden“, sagte die TV-Reporterin und frischgebackene Schauspielerin. „Das finde ich am besten.“

 

 

© dpa-infocom, dpa:240914-930-232123/1


Von dpa
north