Sie ist bereits sehr selten und könnte bald ganz aus Bayern verschwinden: Ohne gezielte Schutzmaßnahmen droht die Uferschnepfe im Freistaat auszusterben. In Bayern gebe es nur noch 16 Brutpaare des grau-braunen Schnepfenvogels, und deren Lebensraum verschwinde zusehends, teilte der Naturschutzverband LBV mit.
Anfang April kehren die ersten Uferschnepfen aus ihren Winterquartieren im Süden in ihre Brutgebiete in Bayern zurück. Sie brüten dem LBV zufolge vor allem in Feuchtwiesen und Niedermooren. Mit ihrem dünnen Pinzettenschnabel suchten sie in flachen Regenmulden nach Nahrung. Für die Aufzucht ihrer Küken bräuchten diese strukturreiche, aber nicht zu dichte Wiesen mit vielen Käfern, Schnecken und Würmern.
Um die letzten Uferschnepfen in Bayern zu erhalten, müssen nach Ansicht des LBV Moore und Feuchtwiesen wieder vernässt werden. Außerdem dürfe nicht zu viel Dünger in diese Lebensräume gelangen, damit die Wiesen nicht zu dicht wachsen.
Dass sich der Bestand der seltenen Vögel mit Hilfe von Schutzmaßnahmen wieder erholen könne, beweise ein Beispiel aus Niedersachsen, hieß es vom LBV: Im Wiesenvogelschutzgebiet Dümmer habe sich die Zahl der Brutpaare innerhalb von zehn Jahren verdoppelt.
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