US-Schachspieler Niemann verklagt Weltmeister Carlsen | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 21.10.2022 10:11

US-Schachspieler Niemann verklagt Weltmeister Carlsen

Weltmeister Magnus Carlsen (l) im Schach-Duell mit Hans Niemann. (Foto: Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club/dpa)
Weltmeister Magnus Carlsen (l) im Schach-Duell mit Hans Niemann. (Foto: Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club/dpa)
Weltmeister Magnus Carlsen (l) im Schach-Duell mit Hans Niemann. (Foto: Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club/dpa)

Der Schach-Skandal zwischen Hans Niemann und Magnus Carlsen geht in die nächste Runde. Der 19-jährige US-Amerikaner hat Medienberichten zufolge eine Verleumdungsklage gegen den norwegischen Weltmeister Carlsen eingereicht.

Niemann fordere wegen der Betrugsvorwürfe gegen ihn mindestens 100 Millionen Dollar (rund 102 Millionen Euro) Schadenersatz, hieß es in den Berichten. Eingereicht wurde die Klage demnach vor einem Bundesgericht im US-Staat Missouri. Sie richte sich unter anderem auch gegen das Internet-Portal Chess.com.

Ekalt beim Sinquefield Cup

Niemann steht im Zentrum eines Skandals, der seit September die Schachwelt erschüttert. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor der norwegische Superstar Carlsen überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Die Schachszene deutete Carlsens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann.

In einem Interview während des Cups gab Niemann dann zu, zweimal als Teenager bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett. Der 31-jährige Carlsen warf Niemann daraufhin in einem Statement vor, öfter und auch in jüngerer Vergangenheit betrogen zu haben. Ein Untersuchungsbericht des Portals Chess.com legte Anfang Oktober nahe, Niemann habe wahrscheinlich in mehr als 100 Online-Partien betrogen, darunter auch in Preisgeldturnieren.

Niemann wirft den Beschuldigten vor, sich verbündet zu haben, um seinen Ruf und seinen Lebensunterhalt zu zerstören. Chess.com wies die Vorwürfe in US-Medien zurück. Carlsen reagierte zunächst nicht.

© dpa-infocom, dpa:221021-99-207511/2

north