Walpurgi-Fest: Uffenheim feiert seine Königin | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 01.05.2024 17:37

Walpurgi-Fest: Uffenheim feiert seine Königin

Die Uffenheimer Tänzerinnen und Tänzer demonstrierten Charme und Kunstfertigkeit. (Foto: Gerhard Krämer)
Die Uffenheimer Tänzerinnen und Tänzer demonstrierten Charme und Kunstfertigkeit. (Foto: Gerhard Krämer)
Die Uffenheimer Tänzerinnen und Tänzer demonstrierten Charme und Kunstfertigkeit. (Foto: Gerhard Krämer)

Es hätte nicht besser laufen können: Uffenheims Bürgermeister Wolfgang Lampe meinte zwar, dass er das Wetter bestellt hätte, doch dieses geht wohl eher auf das Konto der Maienkönigin Lena Jacob. Gegen ihr Lächeln hatte er keine Chance. Es war ihr Tag.

Mit dem traditionellen Bieranstich im Festzelt hatte Lampe das 74. Walpurgifest offiziell eröffnet. Die Stadt hat in diesem Jahr bekanntlich den Festwirt und auch die Brauerei gewechselt und so begrüßte der Bürgermeister zunächst den neuen Gastgeber Harald Barthelmeß aus Krautostheim sowie die Vertreter der Brauerei Loscher (Münchsteinach).

Die Verantwortung für den Festplatz blieb in den bewährten Händen von Werner Baumeister. Bei der Eröffnung waren bereits Gäste aus den Partnerstädten Kolbudy (Polen) und Egletons (Frankreich) dabei, ebenso die sechsköpfige Gruppe aus dem Uffenheimer Partnerdekanat Massai Nord (Tansania). Vorausgegangen war wieder ein Festzug vom Rathaus ins Festzelt, an dem sich viele Vereine beteiligt hatten.

Der erste Tag der zweiten Amtszeit

Mit dem ersten Mai folgte dann der erste Tag der zweiten Amtszeit von Lena Jacob als Uffenheims Maienkönigin. Im vergangenen Jahr war es ihr noch nicht möglich gewesen, die Partnerstädte zu besuchen. Doch das will die 19-jährige Abiturientin in diesem Jahr nachholen.

Sie saß zusammen mit Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum in der Kutsche, die den Festzug anführte, begleitet von den Gollachgau-Musikanten. Rund 60 Gruppen folgten, darunter neben den drei Partnerschaftsvereinen auch der Stadtjugendrat, Musikkapellen, Gartenbauvereine, Schützenvereine, Weinbauvereine, der Tanzsportclub Uffenheim, die Sportgemeinschaft Bomhardschule, die Jugendfeuerwehr, die Oldtimerfreunde und Gruppen mit Pferden wie beispielsweise der Reit- und Fahrverein Uffenheim, die Kroaten zu Pferd oder Protagonisten der Rittertage Uffenheim.

Tausende Zuschauende säumten bei herrlichem Sonnenschein die Straßen. Sie beklatschten die vorbeiziehenden Wagen und Gruppen.

Ein kühler Schluck tat ob des Wetters gut. Die teilnehmenden Weinbauvereine hatten genügend Flaschen ihres edlen Rebensaftes dabei, um durstige Kehlen zu füllen – perfekte Werbung für den Frankenwein. Diesen vertraten viele Weinhoheiten aus der Region. Auch die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter lief beim Umzug mit. Zum Empfang war zudem der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, gekommen.

Die Stadt präsentiert sich europäisch

Beim Festplatz endete der Umzug und die Ehrengäste beklatschten die Teilnehmer. Danach war ein Besuch auf dem Festplatz oder im Festzelt angesagt.

Der Empfang am Vormittag war wie immer europäisch geprägt. International ist die Stadt Uffenheim unterwegs durch ihre Partnerschaften. „Europa ist für uns durch diese Partnerschaften, durch die Menschen, erlebbar geworden“, sagte Wolfgang Lampe. 43 Jahre Partnerschaft mit Pratovecchio-Stia in Italien, 24 Jahre mit Egletons in Frankreich und 18 Jahre mit Kolbudy in Polen zeigten, dass es in der Stadt sehr aktive Vereine gebe, viele Freundschaften geschlossen wurden und Uffenheim voll und ganz hinter Europa, einem gemeinsamen, einem starken und einem freundschaftlichen Europa stehe. „Europa ist unsere Zukunft – und diese Zukunft liegt in unseren Händen,“ betonte der Bürgermeister.

Seit der letzten Wahl zum Europäischen Parlament 2019 habe sich unser Leben verändert. Zunächst habe uns die Corona-Pandemie fest im Griff gehabt und unseren Alltag bestimmt. Und seit über zwei Jahren schon wehre sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft die Ukraine gegen den brutalen Angriff Russlands. Dieser Krieg habe drastische Folgen für viele Menschen in Europa. „Aber er hat uns Europäerinnen und Europäer auch näher zusammenrücken lassen“, meinte Lampe.

Den europäischen Gedanken griff auch die Schirmherrin, Regierungspräsidentin Engelhardt-Blum, in ihrem Grußwort auf und appellierte, an der Europawahl teilzunehmen.

Lob aus Polen für den Schüleraustausch

Auch die Vertreter aus den Partnerstädten hatten Europa im Blick. Andrzej Chruścicki (Kolbudy), der nur noch wenige Tage im Amt ist, überbrachte die Grüße seines Nachfolgers Marek Golinski. Er hob besonders den gelungenen Schüleraustausch der beiden Kommunen hervor. Auch er wünsche sich ein geeintes Europa.

Charles Ferré (Egletons) sah in dem Treffen in Uffenheim am 1. Mai eine gute Gelegenheit, die Stärke und Aufrichtigkeit der deutsch-französischen Beziehungen zu bekräftigen. Frieden sei der Kompass’ Europas.

Der Vorsitzende des Stadtrats von Praovcchio-Stia und Beauftragte des Bürgermeisters, Francesco Piantini, bedauerte, dass man in einer Zeit der „unnötigen Konflikte“ lebe. Die Städtepartnerschaft aber habe Unterschiede der Vergangenheit überwunden und Freundschaft geschaffen.


Von Gerhard Krämer
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