Temperaturen von teils über 20 Grad und strahlender Sonnenschein lassen derzeit die Waldbrandgefahr steigen. Der Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes zeigte am Freitag im Süden Bayerns für weite Teile des Alpenraums die Stufe vier von fünf an. Das bedeutet hohe Gefahr.
Am Samstag wird der Prognose zufolge in weiteren Gebieten die Stufe vier erreicht, unter anderem auch in manchen Gegenden in Unterfranken. In allen anderen Teilen Bayerns soll demnach Stufe drei herrschen und damit mittlere Gefahr. Erst ab Sonntag und weiter in der kommenden Woche schwächt sich das Waldbrandrisiko ab. Dann soll auch Regen kommen. Schon im März hatte es in diesem Jahr die ersten Waldbrandwarnungen gegeben.
Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) mahnte, besonders vorsichtig zu sein und das seit Anfang März geltende Rauchverbot im Wald unbedingt einzuhalten. „Jede Unachtsamkeit, jede achtlos weggeworfene Zigarette und jeder kleine Funke können aktuell einen folgenschweren Waldbrand auslösen.“
Vor rund vier Wochen brannte der Bergwald bei Bayrischzell. Hier habe sich gezeigt, wie schnell sich Brände in steilen Berglagen ausbreiten könnten und wie schwer sie zu bekämpfen seien. Es habe mehrere Tage gedauert, bis Löschhubschrauber und Hunderte Einsatzkräfte den Brand gelöscht hatten.
Besonders hoch ist laut Ministerium die Waldbrandgefahr in lichten Kiefern- und Fichtenwäldern, an sonnigen Südhängen sowie in stark frequentierten Ausflugsgebieten. Auch das Parken auf trockenem Gras könne wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren gefährlich sein. Schon aus eigenem Interesse sollten Fahrzeuglenker ihr Auto oder Motorrad nicht auf leicht entzündbarem Untergrund abstellen.
Kaniber rief zudem Waldbesitzer auf, bei der Borkenkäferbekämpfung anfallendes Reisig- oder Kronenmaterial nicht zu verbrennen, sondern abzutransportieren oder zu häckseln.
Laut DWD hatte es schon im Februar im Freistaat deutlich weniger geregnet als sonst, nämlich nur knapp die Hälfte des langjährigen Mittelwertes. Nur wenig besser sah es im März aus, auch da war deutlich trockener als im langjährigen Mittel.
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