Der von Landwirten oder der Binnenschifffahrt ersehnte Regen bleibt auch in den kommenden Tagen in den meisten Regionen Deutschlands aus. Nur im Nordosten könnte am Freitag der eine oder andere Tropfen fallen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer „außergewöhnlichen Trockenperiode“ und erwartet erst am Wochenende einen Umschwung zu wechselhaftem Wetter. Erste Schauer und Gewitter könnten am Sonntag von Westen her nach Deutschland ziehen, sagte der Meteorologe Nico Bauer. Wo genau Regen herunterkommt, könne bislang nicht gesagt werden.
Niedrige Wasserstände im Rhein bereiten der Schifffahrt Probleme. „Die Wasserstände sind niedrig, es ist auch für das Frühjahr eher untypisch, dass die Trockenphase so lange anhält“, sagte der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein, Florian Krekel. Dadurch gebe es einen deutlich reduzierten Tiefgang. „Die Schiffe könnten bei höherem Wasserstand natürlich mehr laden, als sie im Moment tun.“ Am stärksten betroffen sei die Mittelrheinstrecke, sagte er. „Das reduziert die Transportkapazitäten.“ Besserung könne nur Regen bringen.
Schon der März war laut DWD einer der trockensten in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn - und die ersten Apriltage brachten ebenfalls keinen Regen. Die Bodenfeuchte lag nach DWD-Daten im März in den oberen Schichten besonders im Norden gebietsweise bis zu 20 Prozent unter den langjährigen Minimalwerten - auch weil schon der Winter und insbesondere der Februar zu trocken war.
Angesichts des trockenen Frühlings ruft der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, zur Sparsamkeit im Umgang mit Trinkwasser auf. „Der Klimawandel ist mehr und mehr spürbar. Deshalb ist effiziente Wassernutzung in der Stadt, in der Landwirtschaft und der Industrie entscheidend“, sagte Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Auch für die Bürgerinnen und Bürger gilt: Wir müssen sparsam mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen.“
Gleichzeitig machte Dedy deutlich: „Bei einer langanhaltenden Dürre kann es regional zu Herausforderungen kommen, beispielsweise wenn Trinkwasser aus Flüssen oder Seen gewonnen wird und diese deutlich weniger Wasser führen. Aktuell gibt es aber keinen Grund zur Sorge. Die Trinkwasserversorgung für die Menschen ist sicher.“
Ursache für den niedrigen Wasserstand im Rhein sind geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser aus den Alpen. Das liegt daran, dass auf den Bergen im Einzugsgebiet des Rheins, der in den Bodensee fließt, weniger Schnee liegt als im langjährigen Mittel.
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