Lebensmittelmotten fliegen aus dem Küchenschrank, Kleidermotten aus dem Kleiderschrank - im Grunde stimmt das schon. Doch manchmal flattern die Insekten ja auch durch den Flur. Und manche Lebensmittelmotten-Arten mögen auch Wolle, Pelz oder Leder.
Motte ist demnach nicht gleich Motte. Um die Plagegeister erfolgreich loszuwerden, braucht man das passende Mittel - es gibt jeweils spezielle Schlupfwespen und Pheromonfallen. Man sollte die Tiere also unterscheiden können. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt, wie Sie die verschiedenen Arten erkennen:
Ausnahme: Die Larve der Samenmotte ernährt sich laut UBA nicht nur von den typischen Lebensmitteln, sondern auch von Wolle, Federn, Pelzen, Leder oder Weinkorken.
Bei Kleidermotten verursachen die Larven, auch Raupen genannt, die eigentlichen Schäden an den Textilien - nicht etwa die ausgewachsenen Insekten. Die Fraßlöcher sind klein und unregelmäßig über das gesamte Textilstück verteilt. In diesem Punkt unterscheiden sich die Schäden der Motten laut UBA etwa von denen des Teppichkäfers - hier sind die Fraßlöcher auf einen Bereich begrenzt und vergleichsweise groß.
Der Befall von Kleidermotten ist vorwiegend erkennbar an seidigen Gespinst-Röhren, die sich tiefer im Gewebe, oder bei glatten Stoffen auf dem Gewebe, befinden.
Ein weiteres Indiz für einen Befall: Bei Kleidermotten sieht man Kot-Bröckchen mit unregelmäßiger Oberfläche, die in der Farbe oft dem befallenen Gewebe ähneln. Manche verwechseln laut UBA diese Spuren mit Motteneiern.
Ein Befall in der Wohnung erfolgt meistens, weil sie passiv eingeschleppt werden - etwa über Lebensmittel oder Verpackungen, die bereits mit Eiern oder Larven befallen sind. Seltener kommen die Tiere über das geöffnete Fenster ins Haus.
Die Larven sind tagaktiv und spinnen ein feines weißes Gespinst, das das Nährsubstrat überdeckt und zusammenklebt. Am besten kontrolliert man Lebensmittel regelmäßig. Häufig übersehene Futterquellen sind Saatgut, Teemischungen, Gewürze, Nüsse und Trockenfrüchte.
Übrigens: Haben Lebensmittelmotten Vorräte befallen, sollten Menschen diese nicht mehr essen - sonst kann es zu Allergien sowie Haut- oder Magen-Darm-Erkrankungen kommen. Denn über die Larven können laut UBA auch Pilze oder Milben eingeschleppt werden.
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