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Veröffentlicht am 04.06.2025 12:48

Weniger Vogelküken wegen Trockenheit - hilft der Regen?

Um wenigstens einige Jungen durchzubringen, werfen manche Storchen-Eltern Küken aus dem Nest. (Archivbild) (Foto: Pia Bayer/dpa)
Um wenigstens einige Jungen durchzubringen, werfen manche Storchen-Eltern Küken aus dem Nest. (Archivbild) (Foto: Pia Bayer/dpa)
Um wenigstens einige Jungen durchzubringen, werfen manche Storchen-Eltern Küken aus dem Nest. (Archivbild) (Foto: Pia Bayer/dpa)

Verhungerte Vogelküken und weniger Eier in den Nestern - die lange Trockenheit macht manchen Vogelarten in Bayern schwer zu schaffen. Ob der Regen die Lage verbessern kann, muss sich noch zeigen. Unter dem trockenen Wetter in den vergangenen Monaten leiden nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein vor allem Störche, Kiebitze und seltene Feuchtwiesen-Vögel wie Uferschnepfe, Brachvogel und Rotschenkel. 

„Wegen des ausbleibenden Regens im Frühjahr finden die Störche für sich und ihre Jungen weniger kleine Beutetiere wie Regenwürmer, Amphibien und Mäuse“, erläutert Storchen-Expertin Oda Wieding. So habe sie von Horstbetreuerinnen und Horstbetreuern aus mehreren Landkreisen gehört, dass einige Storcheneltern nicht mehr in der Lage seien, ihren Nachwuchs zu füttern. Die Konsequenz: Sie werfen Küken aus dem Nest, um wenigstens die anderen durchbringen zu können, wie Wieding erläutert. 

Lange Suche nach Futter

Auch die Kiebitze werden wegen der längeren Trockenheit vermutlich einen geringen Bruterfolg haben, sagt die LBV-Artenschutzexpertin Marie-Therese Krieger. Die Vogeleltern müssten länger nach Futter wie Insekten, deren Larven und Regenwürmer suchen. Dadurch hätten sie weniger Zeit, die Jungvögel mit ihren Flügeln vor Kälte und anderen Wettereinflüssen zu schützen. Manche Gelege wiesen auch weniger Eier auf als normal. 

Besonders problematisch ist die Situation den Expertinnen zufolge für die Vögel der Feuchtwiesen wie Uferschnepfe, Brachvogel und Rotschenkel. Diese finden ihre Nahrung, indem sie mit ihrem Schnabel im feuchten Boden herumstochern. Ist dieser ausgetrocknet, scheitern sie an der harten Oberfläche. Die Trockenheit führt dazu, dass diese Arten noch weniger geeigneten Lebensraum finden. 

Besserung in Sicht?

Ob der Regen in den zurückliegenden Tagen Entspannung bringt, können die Expertinnen noch nicht sagen. Es werde sich erst langfristig zeigen, wie gut die Störche durch diese Saison kommen, sagte Wieding. „Das ist auch immer von Region zu Region unterschiedlich.“ Die Verluste einzelner Jungvögel sei aber kein Grund zur Sorge. Die Population des Weißstorches in Bayern gelte als stabil.

© dpa-infocom, dpa:250604-930-628438/1


Von dpa
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