52 Jahre nach dem Tod von Reinhold Messners Bruder Günther am 8125 Meter hohen Nanga Parbat im Himalaya ist nach Messners Angaben der zweite Schuh des Toten am Fuß des Diamir-Gletschers entdeckt worden.
„Einheimische haben den zweiten Schuh gefunden. Mir wurde nur ein Bild zugeschickt“, sagte Messner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Bild hatte Messner zuvor auf Instagram gepostet.
Der Bergschuh soll laut Messner zu Günthers Leiche gehören. Er werde den Schuh selbst abholen und nach Hause bringen, das eile aber nicht, sagte der 77-jährige frühere Extrembergsteiger. „Ich werde in den nächsten Jahren sicher noch einmal hingehen.“ Er wolle auch die von ihm gegründeten Schulen in der Region besuchen. Er habe den Ort zum Gedenken an den Bruder bereits mit der Familie besucht. „Das ist nie erledigt, das bleibt immer eine traurige, tragische Geschichte.“
2004 war Messner zufolge ein Knochen in 4300 Meter Höhe gefunden worden. 2005 hatte Messner dann über den Fund des ersten Schuhs von Günther am selben Gletscher berichtet. Der Schuh - eine Spezialanfertigung für die damalige Expedition - steht inzwischen in einem von Messners Museen auf Schloss Sigmundskron bei Bozen in einer Art Kapelle, die mit Fotos verunglückter Bergsteiger bestückt ist.
Um die Umstände von Günther Messners Tod war vor knapp 20 Jahren ein heftiger auch vor Gericht ausgetragener Streit zwischen Messner und Ex-Kameraden entbrannt. Dabei ging es um den Vorwurf nicht ausreichend geleisteter Hilfe und die Frage, wo und wie Messners Bruder tatsächlich zu Tode kam. Messner hatte stets betont, er sei mit dem Bruder nach dem Erreichen des Gipfels aus Not auf der anderen Seite des Berges abgestiegen. Die Orte, an denen Knochen und der erste Schuh entdeckt wurden, belegten das. Der Fund des zweiten Schuhs sei nun nur noch „die Bestätigung der Bestätigung.“
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