Die Frühlingssonne scheint, man rollt auf einem schönen Ausflug oder in den Feierabend und zack, geht’s nicht mehr weiter – eine Panne. Ein anderer Autofahrer ist nett und will Sie mit seinem Auto in die Werkstatt schleppen? Da gilt es genau hinzuschauen, besonders bei modernen Autos.
Oberstes Gesetz beim Abschleppen in Eigenregie: Die Vorgaben des Herstellers müssen stets eingehalten werden, so der Auto Club Europa (ACE). Zuerst einmal ist zu klären, ob und wie sich das eigene Auto dann von anderen – etwa mit einem Abschleppseil oder einer Stange – im Schlepptau ziehen lassen kann. Das lässt sich im Bordbuch nachlesen.
Bei Verbrennern mit Automatikgetriebe, Allradautos, E-Autos und Hybriden kann es je nach Modell nötig sein, einen professionellen Abschleppdienst zu rufen, so der ACE. Denn es könnte antriebsabhängig erforderlich werden, dass zum Abschleppen die Vorderachse, die Hinterachse oder sogar alle Räder angehoben werden müssen.
Herkömmliche Autos mit Schaltgetriebe können zumeist im Leerlauf geschleppt werden. Die Verbindung zum Motor ist so von den Rädern getrennt. Ob überhaupt und über welche Strecke sich Verbrennerautos mit Automatik so ziehen lassen, hängt vom Getriebe ab, erläutert der ADAC online.
Automatikmodelle sind oftmals empfindlich. Diesen Angaben zufolge können diese auch in der Stufe „N“ nur über wenige Kilometer ohne Gefahr geschleppt werden. Ansonsten könnte eine starke Wärme entstehen und für große Schäden sorgen. Einige Modelle indes verfügen aber über eine Funktion, mit der sich die Verbindung zwischen Antriebsachse und Getriebe entriegeln lässt – auch hier ist ein genauer Blick ins Bordbuch obligatorisch.
Bei E-Autos und vielen Hybriden ist es in der Regel nicht möglich, die Verbindung zum Motor zu trennen. Und bleiben die Elektromotoren so mit den Rädern verbunden, drehen diese den Motor mit und erzeugen Strom, was – ohne dass das Auto in Betrieb ist – Schäden an der Batterie oder der Leistungselektronik verursachen kann.
Wer also Verbrenner mit Automatik, E-Autos und Hybride sicher abschleppen will, muss sicherstellen, dass die angetriebenen Räder des Autos keinen Kontakt mit der Straße haben. Daher bleibt hier in der Regel nur, dass ein Pannendienstfahrzeug das Pannenauto huckepack oder an den Haken nimmt oder es auf einen Anhänger verfrachtet. Oder man organisiert einen solchen Transport in Eigenregie.
Vorab: Wie genau beide Autos vorbereitet werden müssen und unterwegs agieren dürfen, klären im Zweifel die jeweiligen Bordbücher.
Ein Beispiel: Das Lenkradschloss darf unterwegs nicht einrasten, denn das Pannenauto muss lenkbar bleiben - Zündschlüssel auf erste Stellung drehen.
Ohne klassisches Zündschloss ist meist der Startknopf ohne Treten der Bremse für ein paar Sekunden zu drücken. Natürlich muss der Gang raus und die Handbremse gelöst bleiben. Und dann:
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