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Veröffentlicht am 19.08.2025 22:05, aktualisiert am 20.08.2025 10:46

Brand einer Werkstatthalle in Ansbach: Kleine Explosionen und Unmengen an Rauch

Eine Autowerkstatt in der Würzburger Landstraße in Ansbach ist am Dienstagabend in Brand geraten. Gegen die Flammen kämpften rund 150 Einsatzkräfte. Sie konnten die Halle mit einem Reifenlager wegen Einsturzgefahr nicht betreten. Personen wurden nicht verletzt.

Hohe Flammen schlugen kurz vor 21.30 Uhr aus dem Gebäude, dazu kam eine starke Rauchentwicklung. Zudem waren kleinere Explosionen zu hören. „Als wir eintrafen, stand ein Pkw in der Halle im Vollbrand”, berichtete Stadtbrandrat Steffen Beck. Die Flammen griffen rasch auf ein Reifenlager in der Halle über. „Dadurch hat das Feuer sehr viel Nahrung gehabt und sich massiv ausgeweitet.” Die Halle stand rasch voll in Flammen.

Um Platz für ihre Fahrzeuge zu schaffen, musste die Feuerwehr mehrere Autos vor der Halle wegziehen. Diese konnte nicht betreten werden. Das Dach der Stahlkonstruktion drohte durch die Hitze auseinanderzubrechen. „Wegen der Einsturzgefahr war für uns nur ein Außenangriff möglich”, sagte der Stadtbrandrat. Auch wegen der zahlreichen kleinen Explosionen, die weithin zu hören waren, war die eigene Sicherheit für die Einsatzkräfte ein wichtiger Aspekt. Der Stadtbrandrat führt die Knallgeräusche auf explodierte Spraydosen und laut geplatzte Teile der Dachkonstruktion zurück.

THW kommt mit Bagger zur Hilfe

Mit reichlich Löschwasser wurde versucht, den Brand von außen einzudämmen. Von Hydranten wurden Wasserleitungen gelegt. Als mit einem Bagger des THW auf sichere Weise ein Teil der Fassade geöffnet werden konnte, war der zusätzliche Einsatz von Schaum zum Löschen möglich, erklärte Steffen Beck gegenüber der FLZ. Mit THW, Polizei und BRK seien rund 150 Personen im Einsatz gewesen.

Neben der fast kompletten Ansbacher Wehr unterstützten die US-Feuerwehr aus der Katterbacher Kaserne sowie die Wehren aus Lehrberg und Leutershausen, letztere mit einer zusätzlichen Drehleiter. Ein besonderes Augenmerk legten sie auf einen Tank für Autogas auf dem Gelände. Dieser wurde mit Wasser gekühlt, seine Zuleitung von den Stadtwerken sofort geschlossen.

Warnung der Ansbacher Bevölkerung

Kurz vor 23 Uhr wurde die Bevölkerung über die Warn-Apps vor möglichen gefährlichen Gasen gewarnt und gebeten, Türen und Fenster zu schließen. Dies geschah als Vorsichtsmaßnahme, weil Chemikalien unter anderem aus Reifen, Farben und Lacken frei wurden.

Für den Fall weiterer Explosionen oder einer möglichen Ausdehnung der Flammen durch die in der Halle stehenden Autos standen zahlreiche Einsatzkräfte auf der gesperrten Würzburger Landstraße in Bereitschaft. Kurz nach Mitternacht konnten sie mit dem Abrücken beginnen, auch wenn die Glutnester eine Brandwache bis zum Morgen erforderten. Durch im Gebäude gelagerte Betriebsstoffe und Gegenstände wurde das Feuer zunächst immer wieder angefacht. Erst nach 1 Uhr seien die Flammen gelöscht gewesen.

Gegen 5 Uhr machte sich das letzte Fahrzeug auf den Rückweg, teilte die Integrierte Leitstelle Ansbach am Morgen mit. Weil ein Bürger eine erneute Rauchentwicklung meldete, alarmierte die Leitstelle um 8.30 Uhr erneut. Jedoch waren Feuerwehrler bereits für Aufräumarbeiten vor Ort. Ein Großkommando rückte dennoch aus.

Auslöser für den Werkstatt-Brand

Die Werkstatt liegt an der B13 hinter einer Agip-Tankstelle, die seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist, und grenzt an den Bürgerpark im Rezattal. Über die dortigen Radwege rückten weitere Fahrzeuge der Feuerwehr an, um die Halle von hinten angehen zu können.

Auslöser für den Brand seien wohl Schweißarbeiten gewesen, die an einem Auto vorgenommen wurden, teilte das Polizeipräsidium auf Nachfrage mit. Dies wird nun von Spezialisten der Kriminalpolizei Ansbach geprüft und untersucht – soweit es ihnen möglich ist, das Gebäude zu betreten. Der Großteil der Halle wurde durch den Brand zerstört. Die Schadenshöhe wird derzeit von der Polizei auf etwa 250.000 Euro geschätzt.

Eine große Rauchwolke war stundenlang über Ansbach zu sehen. (Foto: Lara Hausleitner)
Eine große Rauchwolke war stundenlang über Ansbach zu sehen. (Foto: Lara Hausleitner)
Eine große Rauchwolke war stundenlang über Ansbach zu sehen. (Foto: Lara Hausleitner)
Auch von oben wurde reichlich Löschwasser auf die Halle gebracht. Ihre Stahlkonstruktion drohte einzustürzen – eine Gefahr für die Einsatzkräfte.  (Foto: Manfred Blendinger)
Auch von oben wurde reichlich Löschwasser auf die Halle gebracht. Ihre Stahlkonstruktion drohte einzustürzen – eine Gefahr für die Einsatzkräfte. (Foto: Manfred Blendinger)
Auch von oben wurde reichlich Löschwasser auf die Halle gebracht. Ihre Stahlkonstruktion drohte einzustürzen – eine Gefahr für die Einsatzkräfte. (Foto: Manfred Blendinger)
 Die brennende Werkstatt befindet sich hinter einer stillgelegten Tankstelle. (Foto: Manfred Blendinger)
Die brennende Werkstatt befindet sich hinter einer stillgelegten Tankstelle. (Foto: Manfred Blendinger)
Die brennende Werkstatt befindet sich hinter einer stillgelegten Tankstelle. (Foto: Manfred Blendinger)
Eine massive Rauchentwicklung ging von der Halle aus, die an der B13 direkt neben Wohnhäusern liegt. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen wegen gefährlicher Gase geschlossen zu halten.  (Foto: Lara Hausleitner)
Eine massive Rauchentwicklung ging von der Halle aus, die an der B13 direkt neben Wohnhäusern liegt. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen wegen gefährlicher Gase geschlossen zu halten. (Foto: Lara Hausleitner)
Eine massive Rauchentwicklung ging von der Halle aus, die an der B13 direkt neben Wohnhäusern liegt. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen wegen gefährlicher Gase geschlossen zu halten. (Foto: Lara Hausleitner)
Der Schaden am Gebäude wird aktuell von der Polizei auf 250.000 Euro geschätzt.  (Foto: Evi Lemberger)
Der Schaden am Gebäude wird aktuell von der Polizei auf 250.000 Euro geschätzt. (Foto: Evi Lemberger)
Der Schaden am Gebäude wird aktuell von der Polizei auf 250.000 Euro geschätzt. (Foto: Evi Lemberger)

Von Simone Hedler und Manfred Blendinger
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