Finanz-Coaching, Karriere-Workshop und Mindset-Training: Manch einer erhofft sich davon einen Impuls, um von der Stelle zu kommen. Oft sind diese Trainings gar nicht günstig. Die Frage ist: Kann man die Kosten wenigstens steuerlich geltend machen?
Die unbefriedigende Antwort: Das kommt darauf an. „Voraussetzung dafür ist, dass das Coaching einen konkreten Bezug zur beruflichen Tätigkeit oder angestrebten beruflichen Tätigkeit hat“, sagt Erich Nöll, Rechtsanwalt und Geschäftsführer beim Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL). Allgemeine Coachings, die etwa im Umgang mit Geld oder den eigenen Gefühlen schulen sollen, seien regelmäßig nicht als Werbungskosten abzugsfähig.
Ganz pauschal ließe sich aber nicht sagen, welche Coachings vom Finanzamt steuerlich anerkannt werden und welche nicht, so Nöll. Denn das hänge immer von der konkret ausgeübten Tätigkeit des Steuerpflichtigen ab. So kann es vorkommen, dass ein spezielles Coaching bei einem Steuerpflichtigen für einen Werbungskostenabzug anerkannt wird, bei einem anderen Steuerpflichtigen aber nicht, weil dieser eine ganz andere Tätigkeit ausübt.
„Da die Kosten für Coachings schnell beträchtliche Höhen erreichen können, ist eine gute Nachweisführung für das Finanzamt wichtig“, rät Nöll. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Kosten für ein Coaching in ihrer Steuererklärung als Werbungskosten geltend machen wollen, sollten daher nicht nur die Rechnung eines Coachings aufbewahren, sondern unbedingt auch die detaillierten Seminarunterlagen samt Beschreibung des Kurses. Denn diese könnten dem Finanzamt die erforderlichen Hinweise zum beruflichen Bezug liefern.
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