Die gute Nachricht vorweg: Am kommenden Wochenende (17. bis 19. Januar) sind auf den Autobahnen bundesweit nur vergleichsweise wenig Staus zu erwarten. Davon gehen der Auto Club Europa (ACE) und der ADAC in ihren aktuellen Prognosen aus.
Doch die Sache hat mindestens einen Haken. Durch die gute Schneelage machen sich viele Wintersportfans auf in die Mittelgebirge und in die Alpen. Mit entsprechend mehr Verkehr ist demzufolge dann vor allem in den Vormittags- und Nachmittagsstunden am Samstag und Sonntag zu rechnen. Die Rückreiserouten füllen sich eher ab Mittag und dem frühen Nachmittag.
Staugefahr besteht am ehesten im Alpenraum. Der ACE nennt dabei konkret die A 8 in Richtung München und die A7 in Richtung Füssen sowie auf den weiteren Verläufen und auf den Zufahrtsstrecken in die Wintersportgebiete der Mittelgebirge. Längere Staus dürften aber die Ausnahme bleiben.
Voll wird es bereits am Freitag vor allem rund um die Ballungszentren aufgrund des Berufs- und Pendelverkehr vom Nachmittag an bis in den Abend.
Und klar: Auch die winterliche Witterung kann für Behinderungen durch Straßenglätte sorgen.
Der ACE und der ADAC rechnen in den Großräumen Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und München sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (oft in beiden Richtungen):
Wintersportler füllen auch in Österreich die Straßen. Das gilt laut ADAC besonders für die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
Länger dauern kann es in Österreich auch weiterhin auf der Tauernautobahn, aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar. Der ACE geht von einer durchschnittlichen Fahrtzeitverlängerung von mindestens 30 Minuten je Richtung aus. Nicht betroffen von den Baumaßnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung.
Die Clubs machen zudem auf die wieder in Kraft getretenen Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem in Tirol entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten an den Wochenenden bis Ende April. Der ADAC hat eine Infoseite dazu im Netz. Ausgenommen davon sind Anrainerverkehr und Reisende mit Urlaubsziel in den Regionen.
In der Schweiz dürfte vor allem die Gotthard-Route stärker befahren sein und auch die Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz dürften sich füllen.
Dazu kommt im Alpenraum: Es sind viele Bergpässe gesperrt. Und es muss auch mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Infos über Sperren gibt der ACE auf seiner Internetseite.
Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Infoseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorher darüber kundig machen.
Seit Mitte September gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Die Wartezeiten dürften weiterhin in der Regel recht kurz sein.
Wie viel länger es etwa an den österreichischen Autobahn-Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben dauert, kann man vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag einsehen.
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