Rund drei Monate vor Beginn des Münchner Oktoberfestes haben die Aufbauarbeiten begonnen - mitten in der größten Sommerhitze. „Es ist hier die größte temporäre Baustelle in ganz Europa“, sagt der neue Wiesn-Chef Christian Scharpf. 14 große Festzelte, 21 mittlere Zelte und viele Buden werden auf der Theresienwiese in den kommenden Wochen errichtet. Es wird gehämmert und geschraubt, damit wirklich alles für den 20. September fertig ist, wenn Menschen aus aller Welt auf das Gelände strömen, sich in den Fahrgeschäften vergnügen oder bierselig auf den Bänken tanzen.
Der Münchner Wirtschaftsreferent, der seit März im Amt ist, spricht von einer logistischen Meisterleistung. „Volksfeste werden normalerweise aufgebaut zwei, drei Wochen, bevor es losgeht“ - nicht so bei der Wiesn. „Das wäre gar nicht möglich“, stellt Scharpf fest. „Das ist ein Fest mit 6 bis 7 Millionen Besucherinnen und Besuchern, mit über 500 Akteuren auf dem Gelände. Und die Bierzelte sind ja keine einfachen Bierzelte, sondern das sind ja Bierburgen, also mit Stockwerken.“ Und: Es werde bis zum letzten Tag gearbeitet.
Die 190. Ausgabe des größten Volksfestes der Welt beginnt am 20. September mit dem traditionellen Einzug der Wiesnwirte sowie dem Anstich des ersten Fasses. Dann wird bis zum 5. Oktober gefeiert. Dieses Jahr gibt es auch wieder die Oide Wiesn, die vor allem bei Familien mit Kindern beliebt ist und bei allen, die es beschaulicher mögen. Mit traditionellen Zelten, Fahrgeschäften und Ständen erinnert sie an das historische Oktoberfest.
Scharpf, bis zum Wechsel nach München Oberbürgermeister von Ingolstadt, freut sich schon aufs Oktoberfest und will es auch eifrig besuchen. „Jeden Tag natürlich. Ich bin ja der Festleiter“, erklärt er. Seine Hoffnung: „Dass die Wiesn uns wieder einen schönen Vibe in die Stadt bringt“. Damit ist er nicht allein. „Die Leute freuen sich schon Wochen davor und schauen, ob das Dirndl noch passt oder die Lederhose.“
Die Münchnerinnen und Münchner müssen allerdings auch Unannehmlichkeiten wie Umwege in Kauf nehmen. Wegen der Aufbauarbeiten können Fußgänger und Radler die Theresienwiese in den kommenden Wochen nur eingeschränkt oder gar nicht queren, wie die Stadt mitteilte. „Das Betreten der Baustelle ist aus Sicherheitsgründen verboten.“
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