Bairisch, Fränkisch und Alemannisch-Schwäbisch sollen als Sprachen mehr offizielle Wertschätzung erhalten. Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) fordert eine Aufnahme der drei Dialekte in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen. Eine entsprechende Petition fand im Haushaltsausschuss des Landtags Zustimmung und wurde zuständigkeitshalber an den Deutschen Bundestag weiterverwiesen.
Der FBSD als Initiator der Aktion freute sich laut Mitteilung über „das uneingeschränkte Bekenntnis aller Abgeordneten zu unseren bayerischen Dialekten als wesentlicher Teil unserer Kultur und Identität“. Auch den vom Heimatministerium zusammen mit dem Landesverein für Heimatpflege angeregten Runden Tisch zum Thema Dialekte begrüßte der Förderverein.
Der Verein sehe seine Aufgabe darin, die Dialekte in Bayern wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, sie zu erhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Dialekte sollten nicht mit Geringschätzung bedacht werden.
Parallel zu dem Antrag hatte der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte im Januar Listen mit rund 22.000 Unterschriften an Vertreter der Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern übergeben.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger sagte, Dialekte vermittelten Heimatgefühl und seien wesentlicher Bestandteil der Alltagskultur und Identität in Bayern. Sein Fraktionskollege Sebastian Friesinger forderte, dass Dialektsprechen schon in Kindergärten und Schulen gefördert werden müssten.
Zustimmung gab es auch von den Freien Wählern. Der Landtagsabgeordneter Josef Lausch sagte, „in einer innovativen und sich immer schneller verändernden Welt bieten regionale Sprachen Stabilität und Vertrautheit“. Dialekte sollten wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden - und zwar mit positiver Konnotation.
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