Auf der Terrasse fast profimäßig grillen, für die Familie draußen kochen und Gäste im Garten bewirten - nicht nur an heißen Sommertagen: Gemeinsames Kochen im Freien findet immer mehr Anhänger, so Christine Scharrenbroch vom Verband der Deutschen Möbelindustrie.
Für viele ist das Freiluft-Kochen nicht nur im Sommer attraktiv. Und da kommt Ausrüstung ins Spiel: Wem eine Kühltasche, ein einfacher Tisch und der kleine Grill nicht mehr reicht, der findet für den Außenbereich etwa Küchentheken, einzelne Module mit und ohne Rollen, aber auch Kochinseln und ganze Küchenzeilen.
„Wer eine Outdoor-Küche plant, sollte nicht nur an Design und Ausstattung denken, sondern auch an Funktionalität, Witterungsbeständigkeit und die individuelle Nutzung“, rät Volker Irle von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK).
Fünf Tipps zur Planung, damit Freiluft-Hobbyköchinnen und -köche an einer Outdoor-Küche lange - und nicht nur im Sommer - Freude haben:
Bei der Planung sollte man sich zunächst überlegen, was man sich von der Küche im Freien genau verspricht und welche Ausstattung man dafür benötigt. Dabei helfen diese Fragen:
Geht es lediglich um mehr Stauraum zum Grillen? Dann könne eine kleine Variante mit einem Grill plus Schränken ausreichen, so Christine Scharrenbroch. Will man hingegen regelmäßig mehrere Personen mit aufwendigeren Speisen bewirten, empfiehlt sich laut Scharrenbroch eine größere Outdoor-Küche - mit mehreren Grills, einem Spülbecken und weiteren Geräten wie Gas- oder Induktionskochfeldern sowie einer Abfalllösung.
Tipp: Auch eine mobile Lösung ist denkbar. Besteht die Outdoor-Küche aus einzelnen Modulen mit Rollen, ist sie verschiebbar und kann so im Winter etwa im Schuppen eingelagert werden.
Der richtige Standort ist für die Funktionalität der Küche entscheidend - bei der Entscheidung sollte man nicht nur an kurze Wege denken.
Je nach Anforderungen benötigt die Outdoor-Küche unterschiedliche Anschlüsse: für ein Spülbecken etwa einen Wasseranschluss, für Elektrogeräte etwa einen Stromanschluss. Wichtig, dieser sollte spritzwassergeschützt sein. „Normalerweise reicht ein gängiger 230-Volt-Stromanschluss. Soll auch ein Durchlauferhitzer installiert werden, braucht es einen Starkstromanschluss“, erklärt Scharrenbroch.
Tipp: Falls kein Stromanschluss geplant ist, können Gas- oder Holzkohlegrills eine geeignete Alternative zu Elektrogrill und anderen strombetriebenen Optionen sein.
Den Platzbedarf sollte man möglichst großzügig kalkulieren: „Wichtig ist eine sinnvolle Aufteilung in Koch-, Vorbereitungs- und Stauraumbereiche – und ausreichend Arbeitsfläche“, so Irle.
Dabei sollte man unbedingt auch an Laufwege denken: Wo ist etwa eine Abstellfläche sinnvoll, damit Gäste oder die Familie das fertige Grillgut einfach abholen können? Wo sollte möglicherweise der Kühlschrank stehen, damit man die Lebensmittel gut erreichen kann?
Außerdem ist wichtig, dass die Arbeitsfläche zur Körpergröße passt. Dazu rät die DIY-Academy in Köln: Bei einer Körpergröße von etwa 1,60 Meter sollte die Arbeitshöhe 90 Zentimeter betragen. Wer hingegen 1,90 Meter groß ist, für den ist eine Arbeitshöhe von etwa 105 Metern angenehm.
Outdoor-Küchen sind in der Regel das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt. Daher sollte man auf hochwertige Materialien setzen, die rostfrei, witterungs- und UV-beständig sind. Als besonders robust und langlebig gelten Volker Irle zufolge Materialien wie:
„Inzwischen gibt es wetterfeste Kühlschränke, Spülen, Möbel und Arbeitsplatten, denen sämtliche Witterungen nichts anhaben können“, so Irle. Am besten lassen sich Käufer dazu im Küchenfachhandel beraten.
Übrigens: Bei Outdoor-Möbeln definiert die europäische Normenreihe (DIN EN 581) grundlegende Sicherheits- und Stabilitätsanforderungen. Bei Outdoor-Küchen gibt es bislang zwar keine einheitlichen Siegel oder Normen. Doch viele Hersteller setzen laut AMK freiwillig auf die Qualitätssicherung durch unabhängige Prüfstellen. Dies in Kombination mit Materialqualität, Verarbeitung und Witterungsresistenz „sind die besten Indikatoren dafür, dass die Outdoor-Küche für einen ganzjährigen Außeneinsatz geeignet ist“, so Irle.
Außerdem sollte man über einen Wetterschutz nachdenken, um Geräte, Möbel sowie die Arbeitsflächen vor Regen, Schnee und Kälte zu schützen. Hier gibt es verschiedene Lösungen. Für eine feste Überdachung ist unter Umständen eine Baugenehmigung nötig. Dazu kann das zuständige Bauamt Auskunft geben. Alternativ können maßgeschneiderten Abdeckhauben zur Langlebigkeit der Outdoor-Küche beitragen, so Irle.
Tipp: Wer sich Schränke für seine Outdoor-Küche oder eine Grillstation selbst bauen will, sollte auch hier auf Qualität achten - also für die Befestigung etwa Edelstahlschrauben mit mindestens A2-Qualität verwenden, um Rost und Holzverfärbungen zu vermeiden, rät die DIY-Academy. Zudem sollte man witterungsbeständiges Holz wählen, wie die harzreiche Douglasie. Und den Brettern mehrere Anstriche mit einem passenden Terrassen-Öl gönnen.
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