Haben Sie ein mulmiges Gefühl, wenn Sie beim Aufschneiden von Pfirsich, Nektarine oder Aprikose einen gespaltenen Kern entdecken? Schießen Ihnen Gedanken durch den Kopf: Stimmt vielleicht etwas nicht mit dem Kernobst? Kann ich die betroffene Frucht überhaupt noch essen?
Vorweg: „Diese sogenannten Steinspalter können ohne Bedenken gegessen werden“, gibt Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern Entwarnung. Nur den gespaltenen Kern sollte man nicht in den Mund nehmen.
Die Ursache dafür ist Stress während der Wachstumsphase, etwa durch lange Trockenperioden oder nährstoffarme Böden, erklärt die Verbraucherschützerin. Die University of California Agriculture und Natural Resources hat auch noch menschengemachte Faktoren ausgemacht: Alles, was schnelles Wachstum fördert, könne die „Kernspaltung“ befeuern, etwa Ausdünnen des Baumes oder unregelmäßiges Gießen während der Kernhärtephase. Vermeiden Sie das Ausdünnen, bis die Kerne reif und hart sind, raten daher die Forscher.
Ernährungsexpertin Hülsmann ist es allerdings wichtig zu warnen: Der innere Kern des Steins sollte nicht mitgegessen werden. Denn er enthält Amygdalin, eine Substanz, die im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt werden kann. Im Fruchtfleisch finden sich allerdings nur sehr geringe Mengen Amygdalin. Auch Kinder können diese Früchte deshalb ohne Bedenken essen.
Anders sieht es aus, wenn der gespaltene Kern schimmelt oder das Fruchtfleisch ungewöhnlich hart ist. In solchen Fällen sollte die Frucht sicherheitshalber entsorgt werden.
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