Für die bayerische Industrie gibt es nach langer Durststrecke einen Lichtblick: Im Januar haben die Neuaufträge im Vergleich zum Jahresauftakt 2024 inflationsbereinigt um 2,7 Prozent zugelegt, wie das Statistische Landesamt in Fürth mitteilte. Bessere sind die Aussichten offenbar vor allem im Maschinenbau: Der Auftragseingang der bayerischenMaschinen- und Anlagenbauer war im Januar nach Angaben des Branchenverbands VDMA im Jahresvergleich real 15 Prozent höher als ein Jahr zuvor. In- und Auslandsaufträge wuchsen gleichermaßen.
Allerdings sehen weder die Maschinenbauer noch die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft darin mehr als eine positive Momentaufnahme. „Wir befinden uns weiterhin in einer desaströsen wirtschaftlichen Gesamtlage“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Konjunktur- und Strukturkrise treffen auf geopolitische Unsicherheiten und nahezu tägliche Verwerfungen der Handelsbeziehungen mit unserem größten Handelspartner, den USA.“
Dazu kämen die hausgemachten Probleme der hohen Energiepreise und der überbordenden Bürokratie. „Es bleibt also abzuwarten, in welche Richtung sich das gerade angebrochene Kalenderjahr entwickeln wird“, sagte auch Elgar Straub, der Geschäftsführer des VDMA Bayern.
Neue Aufträge sind noch keine Umsätze, und letztere sanken laut Landesamt im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat - nicht inflationsbereinigt - weiter um 3,4 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro. Sowohl Aus- als auch Inlandsumsätze schrumpften weiter.
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