Deutschlands Imker haben im Frühjahr gut geerntet. Pro Bienenvolk seien im Schnitt 18,4 Kilo eingeholt worden und damit 3,1 Kilo mehr als im langjährigen Mittel, teilte das Fachzentrum Bienen und Imkerei auf dpa-Anfrage im rheinland-pfälzischen Mayen mit. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 20 Kilo aber noch mehr.
Es habe zu Beginn dieses Frühjahrs lange geregnet, weswegen viele Bienen zunächst im Stock geblieben seien und die Population gering geblieben sei, sagt Fachzentrums-Leiter Christoph Otten. „Das Bienenjahr fing spät an, verlief dann bei gutem Wetter aber positiv.“ Die Bienen hätten viele Pollen und viel Nektar gefunden. „Es war ein überdurchschnittliches Jahr.“
In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,1 Millionen Bienenvölker und 170.000 Imkerinnen und Imker, die allermeisten von ihnen machen dies als Hobby oder im Nebenerwerb. Das Fachzentrum Bienen und Imkerei ist für eine Branchenumfrage zuständig, an der dieses Mal rund 6400 Imkerinnen und Imker teilnahmen. Es ging um die bis Mitte Juni laufende Frühjahrsernte, die sogenannte Frühtracht.
Zu der Mitte Juli beendeten Spättracht läuft noch eine weitere Befragung. Separat zu der Umfrage bezieht das Fachzentrum Erkenntnisse zur Ernte und zur Bienengesundheit aus rund 600 Waagen, die bundesweit an Bienenstöcken angebracht sind. Zuletzt waren die Bienenstöcke schwerer als im Vorjahr, es war also recht viel Honig drin - das kann als gutes Vorzeichen verstanden werden, dass auch die Sommertracht ertragreich sein wird.
Am besten schnitten Imker in Schleswig-Holstein sowie in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ab, wo jeweils mindestens 26 Kilo geschleudert wurden. Allerdings nahmen dort nur relativ wenige Imker an der Befragung teil, die Kilo-Angaben sind also nur bedingt aussagekräftig. „Dass Rapsfelder in diesem Jahr wieder viel Ertrag brachten, ist eindeutig“, sagt Imkerei-Fachmann Otten.
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