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Veröffentlicht am 13.10.2025 14:19

ICE-Sprinter bremst den Regionalverkehr aus: Ansbacher Landrat warnt

„Ein erweitertes Angebot im Fernverkehr darf nicht zu Lasten des Nahverkehrs gehen.“ So bewertet Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Einführung einer neuen, schnellen ICE-Verbindung Stuttgart-Nürnberg-Berlin ab Fahrplanwechsel Dezember 2025.

In einer Pressemitteilung schließt sich Ludwig inhaltlich der Stellungnahme der „Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg“ an, in der auch der Landkreis Ansbach Mitglied ist.

RE90 als wichtiges Bindeglied für die Region

Nach Angaben der Interessengemeinschaft kommt es durch die neue Sprinter-Verbindung für die Fahrgäste des Regionalexpress Stuttgart-Nürnberg nun in den Morgenstunden zu einer Wartezeit von zehn Minuten.

Dieser Regionalexpress (RE90), der unter anderem auch in Dombühl, Ansbach, Wicklesgreuth und Heilsbronn hält, stellt auch für Fahrgäste aus dem Landkreis Ansbach eine wichtige Ost-West-Nahverbindung dar. Zudem wird befürchtet, dass die IC-Linie von Stuttgart über Crailsheim und Ansbach nach Nürnberg noch weiter unter Druck gerät.

Zum letzten Mal hielt am Mittwoch der Intercity „Königssee” auf seinem Weg nach Freilassing in Ansbach, wo das Bild entstand, und in Steinach bei Rothenburg.  (Foto: Thomas Schaller)
Zum letzten Mal hielt am Mittwoch der Intercity „Königssee” auf seinem Weg nach Freilassing in Ansbach, wo das Bild entstand, und in Steinach bei Rothenburg.  (Foto: Thomas Schaller)

Der letzte Intercity in Steinach: Kuriose Abschiedsfahrt des IC „Königssee”

Der kultige Fernzug mit dem Beinamen „Kukident-Express” verkehrte zum letzten Mal – und bestätigte dabei den Ruf der Bahn. Und dann kam es noch einmal anders.

Gute Verbindungen werden dringend benötigt

„Mit der Durchbindung der S-Bahn von Nürnberg über Ansbach, Schnelldorf und über die Landesgrenze nach Crailsheim ist es uns im vergangenen Jahr gelungen, die Schienenverbindungen zwischen Bayern und Baden-Württemberg zu stärken und attraktiver zu machen. Es darf jetzt nicht zu Benachteiligungen im Regionalverkehr kommen“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Sowohl für die Wirtschaftsräume als auch für den Freizeitverkehr würden gute Verbindungen dringend benötigt – nicht nur in den Metropolen, sondern auch in mittelgroßen Städten und im ländlichen Raum.

Ab Dezember

Neuer ICE-Sprinter

Die zusätzliche Verbindung ab Mitte Dezember hat auf den Gleisen Vorrang vor dem Regionalverkehr auf der Linie zwischen Stuttgart-Ansbach-Nürnberg.

  • Der neue ICE-Sprinter fährt laut einer Ankündigung der Bahn morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nonstop nach Nürnberg (an 8.57 Uhr) und von dort ohne Halt weiter nach Berlin (an 11.47 Uhr).
  • Abends geht es laut Bahn zurück um 16.12 Uhr ab Berlin über Nürnberg (19.01 Uhr) nach Stuttgart (an 20.57 Uhr).
  • Damit sind Fahrgäste zwischen Stuttgart und Berlin so schnell wie noch nie mit dem Zug unterwegs. Mit rund 4.45 Stunden ist der Sprinter eine Stunde schneller als bisher die Direktverbindungen von Stuttgart über Frankfurt nach Berlin.
  • Die Fahrtzeiten zwischen Stuttgart und Nürnberg sinken auf unter zwei Stunden.
  • Mit den Anbindungen nach Nürnberg kann er auch für Fahrgäste aus Westmittelfranken als zusätzliche Verbindung nach Berlin attraktiv sein.


Von dr
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