Vom Spätsommer bis in den Frühherbst ist in den Alpen die Zeit der Almabtriebe. Die Tiere werden dann von den hoch gelegenen Almen, wo sie den Sommer verbracht haben, in die Täler geführt – oft geschmückt und im Rahmen von Paraden.
So wie in Filzmoos im Salzburger Land, wo zum Almabtrieb am 16. September ein Fest mit Bauernmarkt und Musik stattfindet, während Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen – geschmückt mit Kränzen, Zweigen und bunten Bändern – von ihrer „Sommerfrische“ am Fuße der Bischofsmütze zurückkehren, wie der Tourismusverband des Bergdorfs schreibt.
Oder in Ebbs im Kufsteiner Land in Tirol, wo Haflinger-Junghengste nach fünf Monaten auf der Alm immer am zweiten Oktobersamstag (dieses Jahr: 12. Oktober) ins Tal in den örtlichen Fohlenhof zurückkehren – was dort gefeiert wird.
Von der Steiermark bis Vorarlberg: Wo Almabtriebe in den österreichischen Regionen im September und Oktober stattfinden, listet das Tourismusportal austria.info beispielhaft auf. Spannend zu wissen: Allein in Österreich verbringen demnach rund 311.000 Rinder, 112.000 Schafe, 10.000 Ziegen und 9.000 Pferde auf circa 4.500 Almen ihren Sommer.
In den Bayerischen Alpen wird die Tradition ebenfalls gepflegt. Im Berchtesgadener Land etwa wird das Vieh mit einem handgefertigten Kopfschmuck namens „Fuikln“ geschmückt, so der Deutsche Alpenverein. Auf dessen Website gibt es eine Übersicht mit Terminen zu ausgewählten Almabtrieben in den Bayerischen Alpen.
Die Tradition der Almabtriebe wird auch in der Schweiz gepflegt, beispielsweise bei der Entlebucher Alpabfahrt in Schüpfheim, gelegen zwischen Luzern und Bern. Wenn die mehr als 200 geschmückten Weidetiere durch die Straßen ziehen, kommen jährlich rund 10.000 Besucher in den Ort. Es gibt ein Fest mit Jodeln und Blasmusik.
Der Almabtrieb im Entlebuch (dieses Jahr: 28. September) sei einer der größten im Land, schreibt die Organisation Schweiz Tourismus, die auf dem Portal myswitzerland.com eine Übersicht mit Almabtrieben in der gesamten Schweiz bereitstellt.
Bekannt ist der Schafabtrieb in Südtirol, bei dem jedes Jahr Tausende Tiere von den Sommerweiden im österreichischen Venter Tal über den Alpenhauptkamm hinweg ins italienische Schnalstal zurückkehren. Dieser Transhumanz genannte Schafübertrieb zählt zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Ein Teil der Schafherde wird am 8. September im Ort Kurzras zurückerwartet, der andere Teil eine knappe Woche später, am 14. September, in Vernagt etwas weiter unten im Tal.
Auch in Südtirol gibt es eine Übersicht zu ausgewählten Almabtrieben in der Region – unter www.suedtirol.info.
© dpa-infocom, dpa:240906-930-225106/1