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Veröffentlicht am 23.06.2022 02:24

Jede Minute ist ein weiteres Kind schwer mangelernährt

Ein Arzt im somalischen Mogadischu behandelt ein Kind, das Symptome einer schweren Eiweißunterernährung zeigt. In der von einer massiven Dürre gebeutelten Region ist es bereits zu ersten Todesfällen gekommen. (Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa)
Ein Arzt im somalischen Mogadischu behandelt ein Kind, das Symptome einer schweren Eiweißunterernährung zeigt. In der von einer massiven Dürre gebeutelten Region ist es bereits zu ersten Todesfällen gekommen. (Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa)
Ein Arzt im somalischen Mogadischu behandelt ein Kind, das Symptome einer schweren Eiweißunterernährung zeigt. In der von einer massiven Dürre gebeutelten Region ist es bereits zu ersten Todesfällen gekommen. (Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa)

Vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau warnt das UN-Kinderhilfswerk Unicef, dass die Zahl der von akuter schwerer Mangelernährung bedrohten Kinder von Minute zu Minute steigt.

Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern seien dadurch vom Tod bedroht, teilte Unicef Deutschland in Köln mit. Die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise habe dazu geführt, dass in diesen besonders gefährdeten Ländern seit Beginn des Jahres die Zahl der Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung um 260.000 Mädchen und Jungen gestiegen sei. Sie müssten sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten.

„Wir erleben gerade, wie ein Pulverfass Feuer fängt“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell, die am Freitag in Berlin an der internationalen Konferenz der Bundesregierung für globale Ernährungssicherheit teilnehmen will. „Nahrungsmittelhilfe ist wichtig, aber wir können hungernde Kinder nicht mit Säcken voller Weizen retten. Wir müssen diese Kinder jetzt therapeutisch behandeln, bevor es zu spät ist.“

Der Vorsitzende von Unicef Deutschland, Georg Graf Waldersee, sagte: „Um zukünftig derartige Krisen zu verhindern, reicht es nicht aus, allein deren Symptome zu behandeln. Die G7 müssen zugleich vorausschauend handeln und Ernährungssysteme sowie die gesundheitliche Versorgung von Kindern weltweit nachhaltig sichern und stärken.“

Steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Kriegs in der Ukraine, anhaltende Dürreperioden aufgrund des Klimawandels und die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie verschärfen demnach die Ernährungsunsicherheit bei Kindern weltweit.

Von schwerer akuter Mangelernährung spricht man nach Angaben von Unicef, wenn ein Kind im Verhältnis zu seiner Größe zu dünn ist. Dies sei die unmittelbarste, sichtbarste und lebensbedrohlichste Form der Mangelernährung. Ein geschwächtes Immunsystem führe zudem dazu, dass das Risiko, dass ein schwer akut mangelernährtes Kind sterbe, elf Mal so hoch sei wie bei einem gesunden Kind.

© dpa-infocom, dpa:220623-99-763565/2

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