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Veröffentlicht am 12.10.2025 14:10

Katastrophenstimmung im Landkreis Neustadt/Aisch

Im Konvoi über die Autobahn fahren: Auch das will geübt sein. (Foto: Rainer Weiskirchen)
Im Konvoi über die Autobahn fahren: Auch das will geübt sein. (Foto: Rainer Weiskirchen)
Im Konvoi über die Autobahn fahren: Auch das will geübt sein. (Foto: Rainer Weiskirchen)

Übungsalarm für das Hilfeleistungskontingent des Landkreises am Samstag: 18 Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst fuhren im Konvoi zu einem angenommenen Großbrand in einem fiktiven Nachbarlandkreis. Ein Forst war betroffen.

Landrat Dr. Christian von Dobschütz bedankte sich am Ende der Übung in Burgbernheim bei über 100 Teilnehmern aus dem gesamten Landkreis für ihr ehrenamtliches Engagement und schloss in seine Dankesworte auch ausdrücklich die Familien der Einsatzkräfte mit ein.

Angenommen wurde für diese Katastrophenschutzübung ein ausgedehnter Waldbrand in einem Nachbarlandkreis. Einsatzkräfte aus dem hiesigen Landkreis wurden daraufhin zur Unterstützung und Ablösung der Kolleginnen und Kollegen angefordert. Ziel von solchen Hilfeleistungskontingenten ist es, innerhalb oder außerhalb Bayerns in angemessener Zeit personell und materiell wirksame Hilfe mit Einsatzkräften der Feuerwehren leisten zu können. Diese Verbände sind so aufgestellt und ausgerüstet, dass sie für 48 Stunden autark geführt und eingesetzt werden können.

Konvoi-Fahren will geübt sein

Für das Hilfeleistungskontingent des Landkreises begann der „Einsatz” mit der Abfahrt am Festplatz in Neustadt. Auch das Fahren im Konvoi will geübt sein. Es ist schließlich nicht nur eine einfache Fahrt in ein vorgegebenes Zielgebiet. Fahrgeschwindigkeit, Fahrverhalten, Funkverbindung, Pausen, Tanken, Verpflegung oder Maßnahmen bei Notfällen müssen unter anderem von den Organisatoren bedacht werden. Kreisbrandinspektor Florian Sacher brachte den Konvoi aus 18 Fahrzeugen sicher ans Ziel, die Fahrtstrecke war dabei bewusst auch über die Autobahn und über eine Rastanlage geführt worden.

„Im Zielgebiet angekommen, in unserem Übungsfall war es Burgbernheim, musste der Konvoi mit seinen Fahrzeugen und Einsatzkräften dann registriert werden, in die bestehende Einsatzstruktur eingebunden und an die Einsatzstellen mit entsprechenden Arbeitsaufträgen verteilt werden“, erläuterte Kreisbrandmeister Gerhard Kallert den weiteren Ablauf. Kallert hatte die Übung zusammen mit der Feuerwehr Burgbernheim, Kreisbrandinspektor Marco Schrödl und den Fachleuten aus dem Landratsamt ausgearbeitet, spielte in der Übung den Einsatzleiter und verteilte die Arbeitsaufträge an die ankommenden Einsatzkräfte.

Auch die Drohnengruppe trainierte

So war zum Beispiel dann ein Löschzug des Konvois für die Unterstützung bei der Brandbekämpfung, ein weiterer für die Wasserversorgung am angenommenen Schadensort zuständig. Andere Einsatzkräfte wurden für die Vermisstensuche eingeteilt und konnten dabei das Zusammenspiel mit der ebenfalls im Übungseinsatz befindlichen Drohnengruppe des Landkreises trainieren. Die Schnelleinsatzgruppe des ASB sorgte in der Zwischenzeit für die entsprechende Verpflegung der Teilnehmer.

„Im Großen und Ganzen ist die Übung sehr gut gelaufen, der Kontakt unter den Einsatzkräften war professionell und fachlich kompetent. Natürlich gibt es immer noch kleine Stellschrauben, die wir nachjustieren können, damit wir für den echten Einsatzfall auch wirklich gewappnet sind“, so Kallert in seinem Resümee nach rund acht Stunden Übungs-„Realität“.


Von RAINER WEISKIRCHEN
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